AGRANA - Bilanzpressekonferenz über das Geschäftsjahr 1999/2000

Bilanzpressekonferenz

Datum: 15.06.2000
  • Dividendenerhöhung von 14 auf 15 Prozent -
  • Neuerliche Steigerung des Konzernjahresüberschusses um 43,6 Prozent , des Betriebserfolges um 11,3 % und des Umsatzes um 2,7 Prozent -
  • Umstellung der Bilanzierung nach IAS (International Accounting Standards)

Die AGRANA konnte trotz aller Turbulenzen auf den Zucker- und Stärkemärkten den Wachstums- und Erfolgskurs fortsetzen.

Der Umsatz der AGRANA-Gruppe lag im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999/2000 mit ATS 9.673 Mio um ATS 253 Mio über dem Umsatz des Jahres 1998/99 mit ATS 9.420 Mio. Höhere Umsätze waren vor allem im österreichischen und ungarischen Stärkebereich zu verzeichnen. Außerdem wirkt sich die Erweiterung des Konsolidierungskreises umsatzerhöhend aus.

Die Fortführung der Restrukturierungsmaßnahmen und Rationalisierungen — insbesondere im Bereich der Beteiligungen der AGRANA INTERNATIONAL AG — hat zu einer deutlichen Erhöhung des Betriebserfolges (EBIT) um 11,3 Prozent auf ATS 647 Mio (Vorjahr ATS 581 Mio) nach IAS geführt. In den CEFTA-Ländern konnten als Folge der durchgeführten Strukturmaßnahmen und des forcierten Kostenmanagements die operativen Ergebnisse mehr als verdoppelt werden.

Zu einer knapp 44 prozentigen Erhöhung des Jahresüberschusses auf ATS 303 Mio (Vorjahr ATS 211 Mio) tragen vor allem die Synergien aus der Fusion des österreichischen Zucker- und Stärkebereiches und aus den Strukturmaßnahmen im Bereich der AGRANA INTERNATIONAL AG bei.

Die Darstellung der wichtigsten Kennzahlen des Geschäftsjahres 1999/2000 im Vergleich zu den Vorjahren ist als Beilage angeschlossen.

Der Hauptversammlung der AGRANA Beteiligungs-Aktiengesellschaft am 11. Juli 2000 wird für das Geschäftsjahr 1999/2000 die Auszahlung einer gegenüber dem Vorjahr von 14 auf 15 Prozent erhöhten Dividende (8 Prozent + 7 Prozent Bonus) auf das Grundkapital vorgeschlagen. Der Ausschüttungsbetrag wird daher — unter Berücksichtigung der Kapitalerhöhungen zum 1. September 1999 und 15. November 1999 auf nunmehr ATS 1.102,704 Mio — ATS 157,55 Mio betragen.

Wesentliche Strukturmaßnahmen wurden abgeschlossen
Rückwirkend per 28. Februar 1999 wurde die bisherige AGRANA Stärke-Gesellschaft m.b.H. mit der AGRANA Zucker-Gesellschaft m.b.H. verschmolzen und die neue Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft mit dem Firmenwortlaut "AGRANA Zucker und Stärke Aktiengesellschaft" umgewandelt. Die bisherigen Gesellschafter der AGRANA Stärke Zucker-Ges.m.b.H. haben ihre Anteile als Sacheinlage in die AGRANA Beteiligungs-AG eingebracht, wodurch die AGRANA nunmehr 100 Prozent an der AGRANA Zucker und Stärke AG hält.

Die Kaposzucker AG wurde mit Ende März 1999 mit der Magyar Cukor AG fusioniert und die Zuckerfabrik Sarvar stillgelegt. Damit konnten die notwendigen Strukturmaßnahmen in den ungarischen Gesellschaften vorläufig abgeschlossen werden.

In Tschechien wurden die drei Gesellschaften Cukrovar Hrusovany a.s., 1. Slezska a.s., Opava, und Cukrovar Unicov a.s. mit 31. Dezember 1999 fusioniert. Die Gesellschaft firmiert nunmehr unter Cukrovar Hrusovany a.s. Die Zuckerfabrik Unicov wurde ebenfalls in Anpassung an die Marktgegebenheiten ab der Kampagne 1999 stillgelegt.

Damit wurden die durch den über Jahre erfolgten Entwicklungsprozess gegebenen Strukturen länderweise durch effiziente Organisation zusammengefasst und durch klare transparente Eigentümerstrukturen die Voraussetzungen für weiteres Wachstum in der Zukunft geschaffen.

Laufendes Geschäftsjahr 2000/01
Die Kontraktfläche im österreichischen Zuckerbereich wurde für das heurige Anbaujahr um 8 % auf 43.000 Hektar zurückgenommen. Die feuchte Anbauphase und die lang anhaltende Trockenheit seit April 2000 führen jedoch zu Ausfällen, so dass neben der Reduktion der Anbaufläche auch eine Reduktion der Hektarerträge zu erwarten ist. Europaweit rechnet man mit ca. 10 % weniger Zucker, was im Hinblick auf eine rund 5 %ige Quotensenkung von insgesamt 750.000 t die richtige Reaktion der europäischen Zuckerwirtschaft darstellt.

Der Zuckerabsatz in den Monaten März bis Mai 2000 liegt leicht über Vorjahresniveau. Mit Beginn der heurigen Einkochsaison wird der neue Gelierzucker 3:1 - ein stark gelierendes Produkt für den kalorienbewussten Konsumenten - am Markt eingeführt.

Die erfreuliche Entwicklung der Spezialitätenstrategie der AGRANA im Stärkebereich in dem durch starken Wettbewerb gekennzeichneten Marktumfeld hält an. Die Kapazität der Maisstärkefabrik Aschach, die in den Jahren 1995 und 1996 mehr als verdoppelt wurde, stößt bereits an ihre Grenzen. AGRANA wird daher eine weitere Kapazitätserhöhung mit einem Investitionsvolumen von ATS 250 Mio vornehmen. Für das Anbaujahr 2000 wurden mit 2.350 Landwirten Kontrakte über 215.000 Tonnen Stärkeindustriekartoffeln abgeschlossen. Erfreulich entwickelt sich der Bio- und GVO-freie Stärkebereich, der bereits mehr als 10 % Anteil am Gesamtumsatz ausmacht.

In den Beteiligungsunternehmen in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Rumänien wurden Kontrakte über insgesamt 2,1 Mio Tonnen Rüben abgeschlossen.

An der mittelslowakischen Zuckerfabrik Gemercukor a.s. wurde durch die AGRANA INTERNATIONAL das Grundkapital erhöht und somit beträgt der Anteil der AGRANA ab dem Geschäftsjahr 2000 mehr als 90 Prozent. In Umsetzung ist derzeit der Erwerb der restlichen 10 Prozent der Aktien, so dass AGRANA alleiniger Eigentümer der Gemercukor a.s. sein wird.

Zur Unterstützung des Vertriebes wird ab Sommer 2000 eine E-Commerce-Lösung für den Business to Business-Bereich eingeführt, die den Kunden ermöglicht, via Internet Bestellungen zu tätigen sowie alle weiteren für sie relevanten Information abzufragen.

Das laufende Geschäftsjahr lässt zum jetzigen Zeitpunkt stabile Umsätze und eine deutliche Steigerung des operativen Ergebnisses sowie des Jahresüberschusses — vor allem im Bereich der AGRANA INTERNATIONAL AG - erwarten.

Nach zehn Jahren Aufbauarbeit im Osten wurden Ertragspotentiale geschaffen, die in Zukunft die erweiterte Ertragsbasis der AGRANA darstellen. Umgesetzt werden diese Potentiale durch effizientes Kostenmanagement sowie die Fortführung von Produktionsoptimierungen in allen Unternehmensbereichen.

Wichtige Kennzahlen

 

in ATS 1999/00
IAS
1998/99 
IAS
1997/98
RLG
1996/97
RLG
1995/96 
RLG
Umsatz Mio S 9.673 9.420 7.993 7.596 6.954
Betriebserfolg
(EBIT)
Mio S 647 581 400 378 346
Ergebnis vor
Ertragssteuern
Mio S 385 363
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT)
Mio S 434 374 351
Jahresüberschuss Mio S 303 211 440 287 218
Cash-flow aus dem
Ergebnis nach IAS
Mio S 801
Cash flow aus dem
Ergebnis nach RLG
Mio S 836 895 761 760
Investitionen Mio S 335 521 582 784 638
Mitarbeiter 5.290 4.506 2.555 2.812 3.004
EBIT-Marge in % 6,7 6,2 5,0 5,0 5,0
ROS (Return on Sale) in % 4,0 3,9 5,4 4,9 5,0
Eigenkapitalquote in % 42,4 42,6 42,5 41,4 43,6


in EUR 1999/00
IAS
1998/99 
IAS
1997/98
RLG
1996/97
RLG
1995/96 
RLG
Umsatz Mio EUR 703,0 684,6 580,9 552,0 505,4
Betriebserfolg
(EBIT)
Mio EUR 47,0 42,2 29,1 27,5 25,1

Ergebnis vor
Ertragssteuern

Mio EUR 28,0 26,4
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT)
Mio EUR 31,6 27,2 25,5
Jahresüberschuss Mio EUR 22,0 15,3 32,0 20,9 15,8
Cash-flow aus dem
Ergebnis nach IAS
Mio EUR 58,2
Cash flow aus dem
Ergebnis nach RLG
Mio EUR 60,8 65,0 55,3 55,2
Investitionen Mio EUR 24,4 37,9 42,3 57,0 46,4
Mitarbeiter 5.290 4.506 2.555 2.812 3.004
EBIT-Marge in % 6,7 6,2 5,0 5,0 5,0
ROS (Return on Sale) in % 4,0 3,9 5,4 4,9 5,0
Eigenkapitalquote in % 42,4 42,6 42,5 41,4 43,6