AGRANA-Bioethanolwerk Pischelsdorf startet planmässig mit Testlauf

Ad-Hoc Datum: 17.09.2007

Ethanol für Beimischung ab 1. Oktober in Österreich gesichert. Rohstoffhausse erfordert Verschiebung des Regelbetriebes.

AGRANA wird die Investitionsphase der neuen Bioethanolanlage in Pischelsdorf/Niederösterreich wie vorgesehen Ende September abschließen.

Danach wird die Anlage einem mehrwöchigen Test im Rahmen eines Probebetriebes unterzogen, um die Funktionsfähigkeit aller Prozesse zu überprüfen.

In der Folge wird die Anlage jedoch abgestellt und eine Inbetriebnahme ist dann erst für das Frühjahr 2008 geplant. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die jüngste Preishausse bei Weizen und Mais auf den internationalen Rohstoffmärkten.

Ungeachtet dieser Entscheidung wird AGRANA alle Lieferverpflichtungen voll erfüllen. Die entsprechenden Mengen, insbesondere für die 4,4 %-Bioethanolbeimischung zum Fahrbenzin in Österreich ab 1. Oktober 2007, werden zur Überbrückung von anderen Konzernunternehmen beigestellt.

Die Verschiebung des Regelbetriebes in Pischelsdorf wird auf die Ertragslage des AGRANA- Konzerns im laufenden Geschäftsjahr 2007|08 keinen substanziellen Einfluss haben. Die Aufwendungen des laufenden Jahres liegen im Rahmen der Planung und werden keinen zusätzlichen Vorsorgebedarf notwendig machen.

Die Weizenpreise sind in den vergangenen Wochen extrem gestiegen und liegen derzeit auf EUR 265 je Tonne. Im Vergleich dazu betrugen die durchschnittlichen Weizenpreise im Geschäftsjahr 2006|07 rund EUR 133 und 2005|06 EUR 107.

Auch Mais notiert mit EUR 246 je Tonne in Europa auf Rekordniveau. Hier betrug der Preissprung 2007 gegenüber dem Durchschnittspreis 2006|07 rund 70 Prozent und gegenüber 2005|06 nahezu 100 Prozent.

Die wichtigsten Ursachen für diese Entwicklung sind neben einer weltweit kontinuierlich wachsenden Nachfrage vor allem temporäre Einflüsse wie wetterbedingte regionale Missernten, die zu physischen Verknappungen in Europa führen sowie Spekulationen an den internationalen Warenbörsen.

Da die durchschnittlichen Getreideüberschüsse der Europäischen Union den Getreidebedarf für die Bioethanolerzeugung in Europa strukturell übersteigen, erwartet AGRANA insbesondere infolge der von der EU geplanten Aufhebung der 10 % Flächenstilllegung eine entsprechende Anhebung des Getreideanbaus und  -aufkommens in Europa und dementsprechend einen Preisrückgang.

Diese Trendwende sollte durch ein durchschnittliches Ertragsniveau bei normalen Witterungsverhältnissen verstärkt werden. Daher plant AGRANA im Frühjahr 2008, den Normalbetrieb der Anlage aufzunehmen.

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