AGRANA - Erfolgreiches erstes Halbjahr 2004/05

Der Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres (1. März bis 31. August 2004) konnte um 9,9 Prozent auf 472,4 m€, das Operative Ergebnis um 5,1 Prozent auf 40 m€ gesteigert werden

Datum: 15.10.2004

Der Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres (1. März bis 31. August 2004) konnte um 9,9 Prozent auf 472,4 m€, das Operative Ergebnis um 5,1 Prozent auf 40 m€ gesteigert werden. Mit einem Plus von 21,8 Prozent liegt der Konzernjahresüberschuss mit 31,7 m€ um 5,7 m€ über dem Vorjahr, wodurch sich ein Ergebnis je Aktie von € 2,87 (Vorjahr € 2,36) errechnet.

Das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres weist folgende Kennzahlen aus:

 

in m€ nach IFRS 1. Halbjahr
2004/05
1. Halbjahr
2003/04
Abweichung
Umsatz 472,4 429,8 + 9,9 %
Operatives Ergebnis 40,0 38,0 + 5,1 %
Jahresüberschuss vor Steuern 33,5 26,7 + 25,5 %
Konzernjahresüberschuss 31,7 26,0 + 21,8 %
Investitionen in Sachanlagen
1. Halbj.
22,2 16,2 + 37,0 %
Investitionen in Sachanlagen p.a. Plan 62,9 Plan 51,8 + 21,4 %
Mitarbeiter 4.590 3.638 + 952


Die Steirerobst AG wird mit Beginn des 2. Quartals (d.i. ab 1. Juni 2004) vollkonsolidiert, da AGRANA im März 2004 54 Prozent der Anteile der Steirischen Agrarbeteiligungsgesellschaft m.b.H. übernommen hat.

Im Fruchtbereich konnten weitere Akquisitionen getätigt werden:
Atys hat im August 2004 die Dirafrost Frozen Fruits Industries N.V., Belgien, erworben. Mit der Erteilung der kartellrechtlichen Bewilligungen im Oktober 2004 wurde der Kaufvertrag rechtswirksam.

Vallø Saft hat am 11. Oktober 2004 die Verträge über den Erwerb der deutschen Wink-Gruppe, Bingen, Deutschland, unterzeichnet. Dieser Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.


Zucker
Die von der EU-Kommission Mitte Juli 2004 veröffentlichte Information über eine Reform der Europäischen Zuckermarktordnung ab 2005/06 wurde von den Agrarministern am 19. Juli 2004 mehrheitlich abgelehnt. Beschlossen wurde eine Prüfung durch einen Expertenausschuss. Den Rechtstext will die Europäische Kommission im Frühjahr 2005 vorlegen.

Die AGRANA Zuckerfabriken in Hohenau, Tulln und Leopoldsdorf (alle NÖ) haben Anfang Oktober mit der Rübenverarbeitung begonnen. Die Erntemenge wird – bei einem Hektarertrag von 62 Tonnen - mit rund 2,8 (Vorjahr 2,5) Mio. Tonnen Zuckerrüben erwartet. Die Zuckermenge wird bei einem über dem Vorjahr liegenden Zuckerertrag rund 450.000 Tonnen betragen. Die österreichische Zucker-Produktionsquote wurde für das Jahr 2004/05 von der Europäischen Kommission mit 387.326 (Vorjahr 381.550) Tonnen festgelegt. Es wurde also keine Deklassierung (flexible Quotenkürzung) vorgenommen. Die Zuckermenge von 450.000 Tonnen aus der neuen Ernte übersteigt somit die Quote mit 62.700 Tonnen oder 16 Prozent.

In den Zuckerfabriken der AGRANA International in Ungarn, Tschechien und der Slowakei laufen die Rübenkampagnen seit Mitte September. In den sechs AGRANA-Zuckerfabriken in Ungarn, Tschechien und der Slowakei werden rund 2,2 (Vorjahr 1,7) Mio. Tonnen Rüben verarbeitet werden. Die Zuckermenge wird - inkl. der in Rumänien aus Rohzuckerraffination gewonnenen 185.000 Tonnen Zucker - 517.000 (Vorjahr 389.000) Tonnen betragen. Im heurigen Jahr werden in Rumänien keine Zuckerrüben verarbeitet.


Stärke
Im Werk Gmünd wurde die Verarbeitung der Stärkekartoffeln am 16. August 2004 begonnen. Die Erntemenge wird bei 210.000 (Vorjahr 150.000) Tonnen liegen. Bei einem im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt deutlich höheren Stärkegehalt von über 19 (Vorjahr 18,3) Prozent wird eine Kartoffelstärkemenge von 49.000 Tonnen erwartet. Damit wird die EU-Kartoffelstärkequote von 47.691 Tonnen nach Jahren erstmals wieder in vollem Umfang erfüllt. Die Übernahme der Transportkosten durch AGRANA hat diese Kontraktausweitung unterstützt. Neben 210.000 Tonnen Stärkeindustriekartoffeln verarbeitet AGRANA auch 16.000 Tonnen Speisekartoffeln. Diese Mengen beinhalten insgesamt rund 7.500 Tonnen Biokartoffeln für Stärke- und Speisezwecke.

Die Maisverarbeitung in der Maisstärkefabrik Aschach wird im laufenden Geschäftsjahr bei voller Kapazitätsauslastung 280.000 Tonnen betragen. Die Rohstoff-Preissituation hat sich aufgrund der guten Ernteaussichten im heurigen Jahr normalisiert.
In der ungarischen Isozucker- und Maisstärkefabrik Hungrana hat die Nassmaiskampagne Mitte September begonnen. Erwartet wird eine Nassmaismenge von 70.000 Tonnen. Die Rohstoffpreise für Mais sind ebenfalls deutlich gesunken.
Die rumänische Maisstärkefabrik Tandarei hat mit der neuen Ernte ebenfalls die Nassmaisverarbeitung aufgenommen. Sowohl Produktion als auch
Verkauf liegen über Plan.


Frucht
AGRANA und Butler Capital Partners, Paris, haben am 28. Juli 2004 durch Unterzeichnung der Abschlusserklärung die Verträge zum Erwerb der Atys-Gruppe mit Sitz in Paris/Neuilly-sur-Seine, Frankreich, in Kraft gesetzt.
Atys hat im August 2004 die Dirafrost Frozen Fruits Industries N.V., Belgien, erworben. Mit der Erteilung der kartellrechtlichen Bewilligungen im Oktober 2004 wurde der Kaufvertrag in Kraft gesetzt“. Dirafrost ist Anbieter von tiefgefrorenen Früchten, Fruchtsalaten und Fruchtpürees. Das Unternehmen erzielte 2003 mit 320 Mitarbeitern einen Umsatz von 42 m€. Dirafrost verfügt über Produktionsstätten in Belgien, Serbien und Marokko.
Vallø Saft hat am 11. Oktober 2004 den Vertrag über den Erwerb der deutschen Wink-Gruppe, Bingen, Deutschland, unterzeichnet. Dieser Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Wink ist ein bedeutender Hersteller von Fruchtsaftkonzentrat am europäischen Markt. Die Wink-Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2002/03 (1.9.2002 – 31.8.2003) mit 200 Mitarbeitern einen Umsatz von 36 m€. Die Produktionsstätten der Wink-Gruppe sind in den besten Apfelbaugebieten Europas situiert: je ein Werk in Polen und Rumänien sowie zwei Werke in Ungarn.

Das Großprojekt der Errichtung eines neuen Fruchtzubereitungswerkes durch die Steirerobst AG in Russland schreitet zügig voran, die Inbetriebnahme wird wie geplant Mitte 2005 erfolgen.


Ausblick
Aufgrund der laufenden Entwicklung gehen wir von einer gegenüber dem 1. Quartal 2004/05 unveränderten Einschätzung hinsichtlich des Umsatzes – rund 980 m€ (= + 114 m€ = + 13 Prozent) - und eines 10 prozentigen Anstieges des Operativen Ergebnisses auf rund 85 m€ (Vorjahr 76,8 m€) aus.