AGRANA errichtet am Standort Pischelsdorf eine Weizenstärkeanlage - Investition von 56 m€; Nachhaltige Nutzung von Synergien mit bestehender Bioethanolanlage
Datum: 10.03.2011Die AGRANA Bioethanol GmbH wird in den nächsten zwei Jahren rund 56 m€ in die Errichtung einer Stärkefabrik zur Produktion von Weizenstärke und -gluten am Standort der Bioethanolfabrik in Pischelsdorf|NÖ investieren. Die Anlage soll Ende des Jahres 2013 in Betrieb gehen und die Mitarbeiteranzahl am Standort Pischelsdorf damit von derzeit 80 auf 120 steigen.
Jährlich sollen in der neuen Anlage rund 250.000 Tonnen Weizen zu 107.000 Tonnen Weizenstärke und 23.500 Tonnen Weizengluten sowie 55.000 Tonnen Weizenkleie verarbeitet werden. Die in der Anlage produzierte Weizenstärke soll überwiegend in technischen Anwendungsbereichen (z.B. Papierindustrie) verwendet werden. Weizengluten kommt in der Backwarenindustrie zum Einsatz. Daneben findet es in Pet-Food für Katzen und Hunde Verwendung. Die erzeugte Kleie dient als Futtermittel in der Tierzucht. AGRANA, die sich in der Herstellung von Mais- und Kartoffelstärke spezialisiert hat, erweitert mit der Produktion von Weizenstärke ihr Angebot um ein zusätzliches Stärkeprodukt und rundet damit ihre Produktpalette im Bereich des Stärkesegments ab.
Durch die Errichtung der neuen Weizenstärkeanlage am Standort der bestehenden Bioethanolfabrik können erhebliche Synergien erzielt werden, da bei der Herstellung von Weizenstärke und -gluten ungenutzt bleibende Rohstoffbestandteile in der Bioethanolerzeugung und zur Herstellung des hochwertigen, gentechnikfreien Eiweißfuttermittels „ActiProt“ verwendet werden.
Positive Treibhausgas- und Energiebilanz der Bioethanolerzeugung
AGRANA Bioethanol spart über den gesamten Lebenszyklus vom Anbau der Rohstoffe, deren Düngung, Transport, Verarbeitung und Einsatz als Kraftstoff im Motor rund 50% an Treibhausgasemissionen gegenüber Benzin. Damit entspricht AGRANA Bioethanol schon heute der von der EU ab 2017 geforderten Mindesteinsparung von Treibhausgasen biogener Treibstoffe gegenüber fossilen Kraftstoffen. Auch die Energiebilanz der niederösterreichischen Bioethanolproduktion ist mit 1:3, dh. mit einer eingesetzten Energieeinheit werden drei Energieeinheiten erzeugt, deutlich positiv. Gemeinsam mit der in Pischelsdorf in Bau befindlichen CO2-Rückgewinnungsanlage zur Herstellung von vor allem biogener Kohlensäure für die Getränkeindustrie, die ein klassisches Beispiel von CCU (Carbon Capturing for Use) darstellt, bedeutet die neue Weizenstärkeanlage einen zusätzlichen Schritt in Richtung bestmögliche, nachhaltige Verwertung der eingesetzten agrarischen Rohstoffe.
„Mit dieser mehrstufigen Veredelung der landwirtschaftlichen Rohstoffe wird der Grundgedanke einer möglichst geschlossenen Kreislaufwirtschaft durch AGRANA tatsächlich tagtäglich gelebt“, so Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender der AGRANA Beteiligungs-AG.
Über AGRANA
AGRANA ist das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa, ist bei Stärke ein führender Anbieter von Spezialprodukten in Europa sowie größter Bioethanolproduzent in Österreich und Ungarn. Im Segment Frucht ist AGRANA Weltmarktführer in der Herstellung von Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie und einer der führenden Produzenten von Fruchtsaftkonzentraten in Europa. Im Geschäftsjahr 2009|10 erzielte AGRANA Umsatzerlöse von rund 2 Mrd. €. AGRANA beschäftigt rund 8.000 Mitarbeiter an 52 Standorten in 25 Ländern weltweit.
Die AGRANA Bioethanol GmbH kann im Rahmen der durchlaufenen Umweltverträglichkeitsprüfung am Standort Pischelsdorf bis zu 620.000 Tonnen Getreide (vor allem Weizen und Mais) aus regionalem Anbau zu bis zu 240.000 m³ Bioethanol sowie bis zu 190.000 Tonnen des hochwertigen, gentechnikfreien Eiweißfuttermittels „Actiprot“ verarbeiten.
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