AGRANA erwartet Beschleunigung der EU-Zuckermarktreform

Datum: 26.09.2007

Der Agrarministerrat hat dem Zuckermarktordnungs-Reform-vorschlag der Europäischen Kommission zugestimmt. Das ursprüngliche Reformziel, 6 Mio. Tonnen Zuckerquote aus dem Markt zu nehmen, drohte zu scheitern, weil auf Ebene einzelner Mitgliedsstaaten die konsequente Umsetzung dieser Reform vielfach behindert wurde.

Die wesentlichen Neuordnungen sind:

  • Fixierung des Quotenrückgabe-Entschädigungsanteils für die Bauern mit 237,5 EUR/Tonne und 10 % der Unternehmensentschädigung.
  • Keine Restrukturierungsabgabe für das Jahr 2007|08 auf die präventive Marktrücknahme bei Rückgabe von mindestens dieser Menge (13,5 % für die meisten Länder, für Ungarn 6,21 %, Tschechische Republik 7,29 %, Slowakei 4,32 %, Rumänien 13,5 %).


AGRANA, führender Zuckerproduzent in Zentraleuropa, erwartet nun eine rasche Umsetzung dieser Neuregelung. Nach den 2,3 Mio. Tonnen Quotenrückgabe im ersten Umsetzungsjahr der neuen Zuckermarktordnung wird nun eine Rückgabe von zusätzlichen
2,3 Mio. Tonnen erwartet. Damit fehlen auf das 6 Mio. Tonnen Ziel der Kommission noch 1,4 Mio. Tonnen für einen „final cut“ der Quote, der für 2009/10 erwartet wird. Allerdings wird dieser letzte Schritt ohne Entschädigungszahlungen vorgenommen werden. Die endgültige Höhe dieser finalen Kürzung hängt noch wesentlich von den Importen aus den LDC-Ländern ab.

Da die ursprüngliche Erwartung der Europäischen Kommission, die nicht wettbewerbsfähigen Länder würden aus der Produktion völlig aussteigen, durch politische Kompromisse auf Ebene der Mitgliedsstaaten drastisch reduziert wurde, ist das Reformziel nur noch erreichbar, wenn auch die wettbewerbsfähigeren Länder ihre Quote im Ausmaß von 13,5 % reduzieren.

Nach bisher vorliegenden Informationen ist die gesamte europäische Zuckerindustrie, die die „Reform der Reform“ begrüßt, zu diesem Schritt auch bereit, alle Maßnahmen könnten rasch umgesetzt werden.

Die Neuordnung wird auch Österreich betreffen, die Quote würde von derzeit 405.000 Tonnen auf 351.000 Tonnen sinken, was einer zukünftigen Quotenrübenmenge von 2,3 Mio. Tonnen entsprechen würde. Auf die Struktur der österreichischen Zuckerindustrie wird diese Neuregelung allerdings keine Auswirkungen haben, da AGRANA mit der Straffung der Produktion durch die Schließung der Zuckerfabrik Hohenau diese Entwicklung bereits vorweggenommen und ein effizientes und kostenoptimiertes Standortkonzept umgesetzt hat. Die Kampagnenlänge in Österreich würde künftig 87 Tage betragen, ohne Einrechnung einer Ethanol- bzw. Industrierüben-verarbeitung für die Fermentationsindustrie.

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