AGRANA Halbjahresergebnis: Stärke und Frucht gleichen schwierige Rahmenbedingungen bei Zucker aus

Ad-Hoc

AGRANA steigerte im ersten Halbjahr 2007|08 den Konzernumsatz im Vergleich zum letzten Halbjahr des Vorjahres von 923,2 mEUR auf 933,3 mEUR.

Datum: 11.10.2007

AGRANA steigerte im ersten Halbjahr 2007|08 den Konzernumsatz im Vergleich zum letzten Halbjahr des Vorjahres von 923,2 mEUR auf 933,3 mEUR.

 

Während das Segment Stärke beim Umsatz um 30 % und das Segment Frucht um 14 % zulegen konnte, lag der Zuckerumsatz rund 16 % unter Vorjahr.

 

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bei Zucker konnte im ersten Halbjahr 2007|08 ein Operatives Konzernergebnis von 54,4 (nach 59,3) mEUR erreicht werden.

Zweites Quartal 2007|08 (1. Juni – 31. August 2007)
„Nach einem schwierigen ersten Quartal konnten wir im zweiten Quartal 2007|08 gegenüber der Vorjahresvergleichsperiode den Umsatz und den Quartals-Konzernüberschuss deutlich verbessern. Dies wurde trotz der hohen Belastungen aus der EU-Zuckermarkt-Reform erreicht, da wir mit Stärke und Frucht die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen bei Zucker ausgleichen konnten,“ kommentiert AGRANA-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart den jüngsten Geschäftsverlauf.

 

„Zum Halbjahr haben wir den Abstand zum Vorjahresergebnis verringert. Für das Gesamtjahr 2007|08 sind wir optimistisch, beim Ergebnis weitgehend an das gute Geschäftsjahr 2006|07 anschließen zu können. Diese Entwicklung unterstreicht die Richtigkeit der strategischen Ausrichtung der AGRANA auf drei Standbeine“, so Marihart.

AGRANA – Kennzahlen nach IFRS (1. Juni bis 31. August)

2. Quartal
2007|08

2. Quartal
2006|07

Umsatz mEUR

484,4

451,1

Operatives Ergebnis mEUR

26,3

24,2

Sondereffekt Bioethanol mEUR

- 1,1

-

Ergebnis der Betriebstätigkeit mEUR

25,2

24,2

Ergebnis vor Ertragsteuern mEUR

25,6

19,7

Konzernperiodenüberschuss mEUR

18,4

12,8

Ergebnis je Aktie EUR

1,29

0,88

Erstes Halbjahr 2007|08 (1. März – 31. August 2007)
Das Halbjahresergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich auf 50,0 (Vorjahr 48,9) mEUR, der Konzernperiodenüberschuss konnte aufgrund einer von 32 % auf 27 % verminderten Steuerquote auf 36,6 (Vorjahr 33,4) mEUR gesteigert werden.

 

Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 2,55 EUR (Vorjahr 2,23 EUR) infolge des erhöhten Konzernperiodenüberschusses bei verringerten Minderheitenanteilen.

 

Die im ersten Halbjahr 2007|08 getätigten Investitionen betrugen 107,9 (nach 50,5) mEUR im Vorjahr, was einer Erhöhung von 114 % entspricht und vor allem auf die Investitionen im Bereich Stärke und Bioethanol zurückzuführen war.


AGRANA – Kennzahlen nach IFRS (1. März bis 31. August)

1. Halbjahr
2007|08

1. Halbjahr
2006|07

Umsatz mEUR

933,3

923,2

Operatives Ergebnis mEUR

54,4

59,3

Sondereffekt Bioethanol mEUR

-1,6

-

Ergebnis der Betriebstätigkeit mEUR

52,8

59,3

Ergebnis vor Ertragsteuern mEUR

50,0

48,9

Konzernperiodenüberschuss mEUR

36,6

33,4

Ergebnis je Aktie EUR

2,55

2,23

Investitionen in Sachanlagen1. Halbjahr

mEUR

107,9

50,5

Mitarbeiter

8.950

7.972

Das Finanzergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr 2007|08 aufgrund von Erträgen aus der Optimierung von Wertpapierbeständen und infolge von Wechselkursgewinnen von zuletzt minus 10,4 mEUR auf minus 2,8 mEUR.

Nach Segmenten stellen sich die Umsatzerlöse wie folgt dar:

in m€

1. Halbjahr
2007|08

1. Halbjahr
2006|07

Segment Zucker

376,2

449,0

Segment Stärke

154,7

119,3

Segment Frucht

435,1

381,7

Konsolidierung zwischen den Segmenten

- 32,7

- 26,8

Umsatzerlöse AGRANA-Konzern

933,3

923,2

Segment Zucker
Der Umsatz im Segment Zucker belief sich im ersten Halbjahr 2007|08 auf 376,2 mEUR und lag erwartungsgemäß 16 % unter dem Wert der Vorjahresvergleichsperiode von 449,0 mEUR.

 

Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die mengenmäßig niedrigeren Zuckerverkäufe im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. In der Vorjahresvergleichsperiode musste der C Zucker aufgrund des Auslaufens der C-Zucker-Exporte bis zum Sommer abverkauft werden.

 

Dies führte zusammen mit der guten Ernte im Vorjahr zu großen Exportmengen bei guten Preisen. Diese Exportmöglichkeit besteht nun nicht mehr. Auch die Restrukturierungsabgabe im Zuge der EU-Zuckermarktreform wirkte sich ergebnisbelastend aus, sodass das Operative Halbjahres-Segmentergebnis bei 14,6 mEUR im Vergleich zu 28,6 mEUR im Vorjahr zu liegen kam.

 

Im ersten Halbjahr 2007|08 normalisierte sich der Zuckerabsatz mit 458.000 (Vorjahr 660.000) Tonnen. Aufgrund der schlechteren Obsternte wurden geringere Zuckermengen an den Lebensmitteleinzelhandel verkauft, allerdings konnte verstärkt Zucker an die Getränkeindustrie abgesetzt und so Marktanteile zurück gewonnen werden.

 

Für die Kampagne 2007 des AGRANA-Konzernes wird eine Rübenzuckergewinnung von rund 737.000 Tonnen erwartet, bei einer um die temporäre Marktrücknahme gekürzten Quote von 655.103 Tonnen.


Segment Stärke
Im Segment Stärke konnte im ersten Halbjahr 2007|08 mit 154,7 mEUR ein Umsatzwachstum von 30 % gegenüber dem Vorjahreswert von 119,3 mEUR verzeichnet werden.

 

Die Entwicklung ist vor allem auf gestiegene Verkäufe von Verzuckerungsprodukten sowie Ethanol in Ungarn zurückzuführen.

 

Verstärkte Exporte von Stärkesirup, Flüssigdextrose sowie Isoglukose einerseits und eine erhöhte Inlandsnachfrage andererseits stützten die Geschäftsentwicklung.

 

Der Umsatz stieg aufgrund höherer Verkaufspreise bei gestiegenen Rohstoffkosten überproportional zum Mengenabsatz.

 

Das Operative Ergebnis konnte aufgrund des verbesserten Produktmixes in Richtung höher veredelter Stärke- und Bioprodukte, noch günstigen Rohstoffkontrakten sowie des deutlichen Mengenwachstums auf 21,2 (Vorjahr 13,4) mEUR verbessert werden.

 

Bioethanol
Der Ausbau der Maisstärkefabrik in Ungarn mit einer geplanten Verdoppelung der Maisverarbeitungskapazität auf 3.000 Tonnen pro Tag und erhöhter Bioethanolkapazität wird mit Ende des Geschäftsjahres 2007|08 weitgehend abgeschlossen sein.

 

Die Bioethanolproduktion in Pischelsdorf/Österreich hat planmäßig einen Testbetrieb aufgenommen, wird aber aufgrund der hohen Rohstoffpreise den Regelbetrieb erst im Frühjahr 2008 beginnen.

Segment Frucht
Im ersten Halbjahr konnte der Segmentumsatz auf 435,1 (Vorjahr 381,7) mEUR gesteigert werden, das Operative Ergebnis erhöhte sich auf 18,7 (Vorjahr 17,2) mEUR. Das Umsatzwachstum ist vor allem eine Folge des anhaltend hohen Mengenzuwachses sowie  höherer Preise.

 

Erstmals im Konsolidierungskreis enthalten ist das neu errichtete brasilianische Fruchtzubereitungswerk in Cabreúva.

 

Aufgrund höherer Verkäufe von Fruchtpürees und Fruchtsaftkonzentraten aus roten Früchten konnte der Umsatz im Geschäftsfeld AGRANA Juice im Vergleich zur Vorjahresperiode gesteigert werden. Der Absatz von Apfelsaftkonzentrat lag über dem Vorjahr, wobei es bei Neukontrakten zu deutlichen Preissteigerungen kam. Die knappen Erntemengen bei Früchten erhöhten die Rohstoffkosten teilweise dramatisch. Die Konzentratpreise konnten entsprechend angepasst werden.

 

AGRANA Fruit entwickelte sich bei anhaltend hohem organischen Wachstum planmäßig. Die erntebedingt gestiegenen Rohstoffkosten des ersten Halbjahres 2007|08 konnten in der abgelaufenen Berichtsperiode allerdings noch nicht vollständig weitergegeben werden. Verhandlungen mit Kunden sind derzeit im Laufen.

Ausblick
Für das Gesamtjahr 2007|08 wird ein Konzernumsatz erwartet, der nur knapp unter dem Vorjahreswert zu liegen kommen wird, obwohl im Vorjahr aufgrund der Angleichung der Berichtsperiode im Segment Frucht zwei zusätzliche Umsatzmonate verbucht wurden.

 

Geringeren Umsätzen bei Zucker infolge temporärer Quotenkürzungen und des Wegfalls des C Zuckerabsatzes werden höhere Umsätze bei Stärke und Frucht gegenüber stehen.

 

Ergebnisseitig ist für das zweite Halbjahr 2007|08 bei Frucht mit einer positiven Ergebnisentwicklung zu rechnen. Die aktuell über dem ersten Halbjahr 2007|08 liegenden Rohstoffpreise werden aber generell Belastungen bei bestehenden Lieferverträgen zur Folge haben.

 

Bei Zucker wird sich AGRANA im Rahmen der beschlossenen „Reform der Reform“ an der freiwilligen Quotenrückgabe im Umfang der temporären Quotenkürzung vom Frühjahr 2007 beteiligen.

 

Insgesamt hält AGRANA somit an der Zielsetzung fest, an die Vorjahresergebnisse anschließen zu können.

 

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