AGRANA hat Einstieg in die Bioethanol-Produktion beschlossen

Datum: 12.05.2005

„In der heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der AGRANA Beteiligungs-AG Grünes Licht zur Errichtung einer Bioethanol-Anlage mit einer Kapazität von 200.000 m³ und einem Investitionsvolumen von 105 m€ am Standort Pischelsdorf gegeben“, berichtet Ök.Rat Dr. Christian Konrad, der Aufsichts-ratsvorsitzende der AGRANA.

Nachdem Österreich die EU-Bio-Treibstoffrichtlinie mit einer Beimischungsverpflichtung

  • ab 1. Oktober 2005 von  2,5 %
  • ab 1. Oktober 2007 von  4,3 % und
  • ab 1. Oktober 2008 von  5,75 %

sowie einer Steuerbegünstigung

  • ab 1. Oktober 2005 für Diesel ab 4,4 Volums% RME und
  • ab 1. Oktober 2007 für Benzin ab 4,4 Volums% Ethanol

umgesetzt hat, hat AGRANA die Wirtschaftlichkeit und Standortfrage einer Ethanolanlage evaluiert.

„Der Standort Pischelsdorf auf dem Gelände der Donauchemie ist für Niederösterreich von ganz besonderer wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Geht es doch um die Verarbeitung von mehr als 500.000 Tonnen landwirtschaftlichen Rohstoffen, die zu einem erheblichen Teil auf Niederösterreichs Feldern wachsen und neben den rund 50 Beschäftigten in der Ethanolfabrik somit auch die Existenz zahlreicher landwirtschaftlicher Familien sichern“ betont Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.

„Besonders angesichts der bevorstehenden Änderung der Zuckermarktordnung sind neue Märkte für landwirtschaftliche Produkte von enormer Bedeutung. Für die Rübenbauern ist es wichtig, Alternativen für die Verwendung von Zuckerrüben zu haben“ ist NR-Abg. Ing. Hermann Schultes froh über die positive Entscheidung zum Bau der Bioethanol-Anlage durch AGRANA und will sich auch mit 25 % über die Rübenproduzenten Beteiligungs GmbH beteiligen.

In der Standortevaluierung haben die Lage an der Donau, die Energiesituation, die Kundennähe sowie die Nähe zur Zuckerfabrik Tulln für Pischelsdorf den Ausschlag gegeben. „Wir wollen nach Erteilung aller notwendigen Bewilligungen noch im heurigen Herbst mit dem Bau der Anlage beginnen, damit die Fabrik Mitte 2007 – also vor Inkrafttreten der steuerlichen Begünstigung der Ethanol-Beimischung ab 1. Oktober 2007 – betriebsbereit ist“, so Generaldirektor Dipl.-Ing. Hans Marihart.

AGRANA erzeugt in der ungarischen Maisstärke- und Isozuckerfabrik Hungrana neben Stärke- und Isoglukose auch jetzt schon Alkohol.