AGRANA hat schwieriges Geschäftsjahr 2007|08 gut bewältigt

Ad-Hoc

Der AGRANA-Konzern setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007|08 seinen Wachstumskurs in den Segmenten Stärke und Frucht trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf der Rohstoffseite fort

Datum: 21.05.2008

Der AGRANA-Konzern setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007|08 seinen Wachstumskurs in den Segmenten Stärke und Frucht trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf der Rohstoffseite fort. Das Segment Zucker war von der Konsolidierung des Zuckermarktes im Zuge der Reform der EU-Zuckermarktordnung geprägt. AGRANA erwirtschaftete 2007|08 (1. März bis 29. Februar) nach endgültigen Zahlen einen mit 1.892,3 m€ erwartungsgemäß leicht unter dem Vorjahreswert von 1.915,8 m€ liegenden Umsatz. Ausschlaggebend dafür war der Wegfall der im Vorjahr erfolgten zusätzlichen Einbeziehung von zwei Monaten des Segmentes Frucht im Zuge der Anpassung des Segmentes an das AGRANA-Geschäftsjahr. Auf Basis eines 12-Monatsvergleiches konnte der Konzernumsatz um 6 % gesteigert werden.

Aufgrund der guten Entwicklung in den Segmenten Stärke und Frucht wurde das Operative Ergebnis von 107,0 m€ auf 111,4 m€ um 4 % verbessert. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit sank hingegen aufgrund von Restrukturierungskosten und Sondereinflüssen (in Höhe von 9,9 m€) in allen Segmenten von zuletzt 105,8 m€ auf 101,5 m€.

„Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie der globalen Rohstoffhausse und Finanzspekulationen auf agrarische Rohstoffe sowie der Reform der EU-Zuckermarktordnung konnten wir uns gut behaupten“, kommentiert AGRANA-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart die Geschäftszahlen 2007|08 anlässlich der Bilanzpräsentation. „Unsere Diversifizierungsstrategie in die drei Standbeine Zucker, Stärke und Frucht und die in den letzten Jahren erfolgte starke Internationalisierung hat sich gerade in einem sehr schwierigen Marktumfeld  bewährt.“

Der Vorstand wird daher der Hauptversammlung am 4. Juli 2008 für das Geschäftsjahr 2007|08 eine unveränderte Dividende in Höhe von 1,95 € je Aktie vorschlagen.

 

Kennzahlen:

    2007|08 2006|07
Umsatz m€ 1.892,3 1.915,8
Operatives Ergebnis m€ 111,4 107,0
Ergebnis aus Sondereinflüssen m€ -9,9 -1,2
Ergebnis der Betriebstätigkeit m€ 101,5 105,8
Ergebnis vor Ertragssteuern m€ 73,1 93,5
Konzernjahresüberschuss
- davon Aktionäre der AGRANA-Beteiligungs-AG
- davon Minderheitenanteile
m€
m€
m€
63,8
64,3
-0,5

71,1
68,9
2,2

Ergebnis je Aktie 4,53 4,85
Investitionen in Sachanlagen und immat. Vermögenswerte* m€ 207,7 157,4
Mitarbeiter   8.140 8.223

* Ausgenommen Geschäfts-/Firmenwerte

 

Nach Segmenten stellen sich die Außenerlöse wie folgt dar:

    2007|08 2006|07
Segment Zucker m€ 751,7 784,7
Segment Stärke m€ 288,1 216,5
Segment Frucht (2006|07 14 Monate) m€ 852,5 914,6
Umsatzerlöse AGRANA Konzern m€ 1.892,3 1.915,8

 

Ergebnis Geschäftsjahr 2007|08

Dem verbesserten Operativen Konzernergebnis stand ein Ergebnis aus Sondereinflüssen in Höhe von minus 9,9 m€ gegenüber. So wurde jeweils ein Standort im Bereich Frucht und Zucker im Zuge weiterer Optimierungsmaßnahmen geschlossen. Ebenso führte der aufgrund der Rohstoffhausse verschobene Regelbetrieb des Bioethanolwerkes Pischelsdorf zu Einmalaufwendungen.

Das Finanzergebnis in Höhe von minus 28,4 (nach minus 12,3) m€ war von der regen Investitionstätigkeit und der Finanzierung des aufgrund der höheren Rohstoffkosten gestiegenen Umlaufvermögens geprägt. Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug somit 73,1 (Vorjahr 93,5) m€, der Konzernjahresüberschuss vor Minderheiten 63,8 (Vorjahr 71,1) m€. Der den AGRANA-Aktionären zurechenbare Konzernjahresüberschuss erreichte 64,3 m€ nach 68,9 m€ im Vorjahr, das Ergebnis je Aktie 4,53 (Vorjahr 4,85) €.

 

Wachstumskurs durch Investitionen – anhaltend hohe Eigenkapitalquote

Die Investitionen im Geschäftsjahr 2007|08 beliefen sich auf 207,7 (Vorjahr 157,4) m€ und untermauern mit einer Steigerung um 50,3 m€ (+32 %) den AGRANA-Wachstumskurs. Dies spiegelt sich auch in dem um 108,3 m€ auf 653,3 m€ erhöhten Sachanlagevermögen des Konzerns wider. Das Eigenkapital verbesserte sich um 3 % von 895,5 m€ auf 922,1 m€, was einer Eigenkapitalquote von 42 % entspricht. Einem deutlichen Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 24,4 m€ von 331,7 m€ auf 307,3 m€ standen die Ausweitung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten von 194,4 m€ auf 370,1 m€ gegenüber, was auf den Lageraufbau sowie gestiegene Rohstoffkosten zurückzuführen ist.

„2007|08 war von Investitionen im Segment Stärke, insbesondere von der Fertigstellung des Bioethanolwerkes Pischelsdorf geprägt, gleichzeitig haben wir aber ebenso das Wachstum im Segment Frucht durch entsprechende Investitionen weiter vorangetrieben. Mit einer Eigenkapitalquote von 42 % sind wir trotz des jüngsten Investitionsschubes bestens gerüstet, auch in den kommenden Jahren unser Wachstum sowohl durch den Ausbau von Kapazitäten als auch durch Akquisitionen fortzusetzen,“ kommentiert Finanzvorstand Walter Grausam den Jahresabschluss.

 

Segment Zucker

Der Außenumsatz des Segmentes Zucker verzeichnete im Geschäftsjahr 2007|08 einen leichten Umsatzrückgang um 4 % auf 751,7 m€ (Vorjahr 784,7 m€). Ursache waren die durch die EU-Quotenreduktion stagnierenden bzw. rückläufigen Absatzmengen. Dennoch konnte durch eine Vielzahl von Maßnahmen wie Optimierung des Energieverbrauches sowie Standortkonzentrationen das Operative Segmentergebnis mit 32,6 m€ auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Umsatzanteil von Zucker am Konzernumsatz betrug 40 %.

 

Segment Stärke

Das Segment Stärke trug mit zweistelligen Umsatz- und Ergebnissteigerungen deutlich zum Erfolg der AGRANA im Geschäftsjahr 2007|08 bei. Aufgrund höherer Absatzmengen und Preiserhöhungen konnten die Außenumsätze um 33 % auf 288,1 (Vorjahr 216,5) m€ angehoben werden. Trotz gestiegener Rohstoffkosten wurde das Operative Ergebnis auf 35,3 (Vorjahr 28,5) m€ verbessert. Die nicht aktivierbaren Aufwendungen für das Bioethanolwerk in Pischelsdorf belasteten das Ergebnis der Betriebstätigkeit im Geschäftsjahr 2007|08 mit 6,8 m€. Insgesamt hält der Stärkebereich einen Anteil von rund 15 % am Konzernumsatz.

 

Segment Frucht

AGRANA konnte 2007|08 ihre weltweit führende Position in der Herstellung von Fruchtzubereitungen für die Molkerei-, Back-, sowie Eiscremeindustrie weiter ausbauen. Ebenso hat AGRANA ihre Marktposition als führender Hersteller von Apfel- und Beerensaftkonzentraten in Europa gut abgesichert. Die Außenumsätze lagen mit 852,5 (Vorjahr mit 14 Umsatzmona-ten 914,6) m€ aufgrund des Wegfalls von zwei Monaten wegen der vorjährigen Anpassung des Geschäftsjahres ebenso unter dem Vorjahresniveau wie das Operative Ergebnis mit 43,5 m€ (45,6 m€). Auf einer vergleichbaren 12-Monatsbasis konnten der Umsatz und das operative Ergebnis gesteigert werden. Die Operative Ergebnismarge erreichte 5,1 %. Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von rund 4,6 m€ wurden unter anderem für die geplante Schließung des Fruchtzubereitungswerkes in Kaplice|Tschechien berücksichtigt. Mit rund 45 % ist Frucht das umsatzstärkste Segment der AGRANA. Frucht liefert auch den höchsten Ergebnisbeitrag aller Segmente des Konzerns.

 

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2008|09 erwartet AGRANA ein weiteres Wachstum auf über 2 Mrd. € Umsatz. Vor allem weiteres organisches Wachstum im Segment Stärke soll wesentlich dazu  beitragen.

Im Segment Zucker wird im Zuge der neuen EU-Zuckermarktordnung eine Marktstabilisierung erwartet. AGRANA beabsichtigt, durch die Verteidigung der führenden Marktposition in Zentraleuropa und weitere Optimierungsmaßnahmen die Ertragskraft bei Zucker abzusichern. Die Reform der EU-Zuckermarktordnung wird jedoch auch im kommenden Jahr den Geschäftsverlauf prägen.

Im Segment Stärke wird die Strategie der Spezialitätenproduktion konsequent fortgesetzt. Mit dem Ausbau der Verarbeitungskapazitäten in Ungarn und dem Start der Bioethanolproduktion in Österreich wird ein weiterer deutlicher Umsatzzuwachs erwartet.

Im Segment Frucht wird AGRANA sowohl bei Fruchtzubereitungen als auch bei Fruchtsaftkonzentraten konsequent wachsen, zumal der Markt in beiden Geschäftsbereichen weiterhin überdurchschnittliche Wachstumschancen bietet. Dies wird im laufenden Geschäftsjahr 2008|09 vor allem durch den Ausbau bestehender Kapazitäten geschehen.