AGRANA mit Gewinnanstieg nach sechs Monaten weiter auf Kurs

Datum: 12.10.2023

Der internationale Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete im ersten Halbjahr 2023|24 beim Umsatz mit 1.959,5 Mio. € einen Anstieg um 9,3 % (Vorjahr: 1.792,3 Mio. €). Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) kletterte auf 110,9 Mio. € (Vorjahr: 11,1 Mio. €[1]).

„AGRANA hat sich auf die neuen Marktdynamiken, vor allem bei Rohstoff- und Energiepreisen, gut eingestellt. Das spiegelt sich in einer guten Halbjahresperformance wider. Insbesondere das Segment Frucht mit sehr positiven Geschäftsentwicklungen im Food Service- sowie im Fruchtsaftkonzentratgeschäft und das Segment Zucker mit einer starken Nachfrage im Sommer aus der Getränkeindustrie, entwickelten sich erfreulich,“ betont AGRANA-Vorstandsvorsitzender Dkfm. Markus Mühleisen. Im Segment Stärke ist AGRANA mit einer schwächelnden Konjunktur und Lagerbestandsabbau auf Kundenseite in Europa konfrontiert. Anpassungen in der eigenen Produktion hielten die Margen bei Stärkeprodukten stabil, allerdings waren die Erträge im Ethanolbereich aufgrund deutlich gesunkener Marktpreise wesentlich geringer als im Vergleichszeitraum. Das führte im ersten Halbjahr im Segment Stärke in Summe zu einem EBIT-Rückgang.

 

Finanzkennzahlen AGRANA-Konzern, 1. Halbjahr 2023|24 (1.3. – 31.8.2023)

in Mio. € (wenn nicht explizit anders erwähnt)

 

H1

2023|24

H1
 2022|23

Q2

2023|24

Q2
2022|23

Umsatzerlöse

1.959,5

1.792,3

993,4

906,0

EBITDA[2]

163,7

141,2

73,1

69,1

Operatives Ergebnis

112,7

86,5

47,8

41,6

Ergebnis aus „at equity“-Unternehmen[3]

-2,2

13,5

-0,4

6,9

Ergebnis aus Sondereinflüssen

0,4

-88,9

0,0

-89,0

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

110,9

11,1

47,4

-40,5

EBIT-Marge

5,7 %

0,6 %

4,8 %

-4,5 %

Konzernergebnis

64,3

-17,0

26,3

-53,1

Investitionen[4]

41,9

35,7

26,4

24,4

[1] Das EBIT im Vorjahr (H1 2022|23) beinhaltet eine Wertminderung von Assets und Goodwill im Segment Frucht in Höhe von 91.2 Mio. €

[2] Operatives Ergebnis vor operativen Abschreibungen

[3] Ergebnisanteil von Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden

[4] In Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, ausgenommen Geschäfts- und Firmenwerte

 

Das Finanzergebnis belief sich auf –24,3 Mio. € nach -10,2 Mio. € im Vorjahr, wobei die negative Veränderung vor allem aus einem schlechteren Zinsergebnis, aber auch aus einem schwächeren Währungsergebnis resultierte. Nach einem Steueraufwand in Höhe von 22,3 Mio. €, einer Steuerquote von 25,8 % (Vorjahr: >100 %) entsprechend, erreichte das Konzernergebnis 64,3 Mio. € (Vorjahr: –17,0 Mio. €). Bei einer im Vergleich zum Bilanzstichtag 2022|23 moderat niedrigeren Bilanzsumme zum 31. August 2023 von 2.808,6 Mio. € lag die Eigenkapitalquote bei 44,4 % (28. Februar 2023: 41,8 %). Die Nettofinanzschulden zum 31. August 2023 lagen mit 779,6 Mio. € um 94,7 Mio. € über dem Wert per 28. Februar 2023.

Segment Frucht

in Mio. € (wenn nicht explizit anders erwähnt)

 

H1

2023|24

H1
 2022|23

Q2

2023|24

Q2

2022|23

Umsatzerlöse

791,1

727,5

390,0

366,8

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

43,7

-60,0

19,3

-79,9

EBIT-Marge

5,5 %

-8,2 %

5,0 %

-21,8 %

Der Umsatz im Segment Frucht übertraf den Vorjahreswert um 8,7 %. Sowohl bei Fruchtzubereitungen als auch bei Fruchtsaftkonzentraten stiegen die Umsätze preisbedingt. Das EBIT im Segment betrug im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 43,7 Mio. € (H1 2022|23: –60,0 Mio. €). Im Vorjahr wurden nach einer Werthaltigkeitsprüfung zum 31. August 2022 als Teil des EBITs zahlungsunwirksame Wertminderungen auf Assets und Goodwill im Ergebnis aus Sondereinflüssen verbucht.

Bei Fruchtzubereitungen lag das operative Ergebnis sehr deutlich über dem Vorjahreswert. Die Verbesserung war vor allem auf eine positive Geschäftsentwicklung in den Regionen Europa (inklusive Ukraine) und Nordamerika zurückzuführen. Im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate konnte eine deutliche Ergebnissteigerung gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahreshalbjahr verzeichnet werden. Dies war vor allem auf die verbesserten Deckungsbeiträge bei Apfelsaftkonzentrat aus der Ernte 2022 zurückzuführen.

Segment Stärke

in Mio. € (wenn nicht explizit anders erwähnt)

 

H1

2023|24

H1
 2022|23

Q2

2023|24

Q2

2022|23

Umsatzerlöse

614,8

655,3

297,7

336,2

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

36,2

56,7

14,1

27,4

EBIT-Marge

5,9 %

8,7 %

4,7 %

8,1 %

Der Umsatz im ersten Halbjahr 2023|24 lag moderat unter dem Wert des Vergleichszeitraumes, in dem der Krieg in der Ukraine zu massiven Preissteigerungen auf den Märkten führte. In den letzten Monaten war aufgrund sinkender Energie- und Rohstoffpreise eine Normalisierung der Marktpreise zu beobachten, mit Auswirkungen auf die Verkaufspreise des gesamten Stärkeproduktportfolios. Die Verkaufspreise für Ethanol gingen aufgrund im Jahresvergleich massiv gefallener Platts-Notierungen deutlich zurück. Dies war auch der Hauptgrund, dass das EBIT im Segment Stärke in der ersten Jahreshälfte 2023|24 mit 36,2 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert lag.

Segment Zucker

in Mio. € (wenn nicht explizit anders erwähnt)

 

H1

2023|24

H1
 2022|23

Q2

2023|24

Q2

2022|23

Umsatzerlöse

553,6

409,5

305,7

203,0

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

31,0

14,4

14,0

12,0

EBIT-Marge

5,6 %

3,5 %

4,6 %

5,9 %

Im Segment Zucker lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2023|24 um 35,2 % über dem Vorjahr. Zu dieser positiven Entwicklung führten – bei geringeren Absätzen – sehr deutlich gestiegene Zuckerverkaufspreise. Die Preisentwicklung war sowohl im Retailgeschäft als auch im Industriebereich sehr positiv. Diese Entwicklung spiegelte sich auch im markant gestiegenen EBIT wider.

Ausblick
 

Die AGRANA-Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2023|24 einen sehr deutlichen Anstieg beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT). Beim Konzernumsatz wird von einem moderaten Anstieg ausgegangen.

Im Geschäftsjahr 2023|24 soll das Investitionsvolumen in den drei Segmenten in Summe mit rund 140 Mio. € sowohl über dem Wert von 2022|23 als auch über den geplanten Abschreibungen in Höhe von rund 120 Mio. € liegen. Etwa 14 % davon werden auf Emissionsreduktionsmaßnahmen in der eigenen Produktion im Rahmen der AGRANA-Klimastrategie entfallen.

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