AGRANA startet Rohzucker-Joint Venture in Bosnien–Herzegowina

Ad-Hoc Datum: 31.05.2006

AGRANA, führender Zucker- und Stärkeproduzent in Zentral- und Osteuropa, weitet seine Aktivitäten in Richtung Westbalkan aus.
Gemeinsam mit dem bosnisch-österreichischen Unternehmen SCO Studen & CO Holding/Wien als 50 %-Partner wird AGRANA in Brcko eine Rohzuckerraffinerie errichten.

Die Investitionskosten liegen bei rund 30 Mio. EUR, die Kapazität bei rund 150.000 Tonnen Zucker p.a. Mit dieser industriellen Investition eines ausländischen Unternehmens der Nahrungsmittelbranche in Bosnien-Herzegowina, einer der ersten seit Beendigung des Balkan-Konfliktes, werden 160 neue Arbeitsplätze in Brcko geschaffen werden.

„Südosteuropa, insbesondere die Länder des Westbalkans, waren traditionell ein wichtiger Absatzmarkt für Zuckerexporte der AGRANA. Durch die WTO-Panel bedingte Einstellung der C-Zuckerproduktion und die neue EU-Zuckermarktordnung sind Zuckerexporte aus der EU nicht mehr möglich. Die Balkan-Region zählt aber weiterhin zu den Kernmärkten von AGRANA, weshalb der Bau einer Raffinationsanlage für Rohzucker zur Versorgung dieser Märkte erforderlich ist“, begründet AGRANA-Generaldirektor Johann Marihart die Investitionsentscheidung.

Mit dem Unternehmen SCO konnte ein idealer Partner mit einem leistungsfähigen lokalen Kundennetz gewonnen werden.

AGRANA bedient das Familienunternehmen SCO seit vielen Jahren in dieser Region erfolgreich mit Zuckerexporten aus der EU.

SCO und AGRANA werden je 50 % der Geschäftsanteile des Joint Ventures AGRANA Studen Beteiligungs GmbH/Wien übernehmen, die als Eigentümer- und Betreibergesellschaft für die bosnische Zuckerraffinerie fungieren wird.

Am Standort Brcko befindet sich bereits eine von SCO betriebene Ölmühle für Speisefette.

Der Baubeginn für die neue Zuckerraffinerie soll bereits 2006 erfolgen, sodass mit einer Inbetriebnahme noch 2007 gerechnet werden kann. Als Rohstoff kommt Rohzucker zum Einsatz, der am Weltmarkt zugekauft und über den Wasserweg sowie per Bahn angeliefert wird.

Die Produktionskapazität der neuen bosnischen Zuckerraffinerie von 150.000 Tonnen entspricht jenem Volumen, das AGRANA bereits bisher über die SCO Studen in dieser Region mittels EU-Exportzucker abgesetzt hat.

AGRANA betreibt in Zentral- und Osteuropa neun Zuckerproduktionsstandorte, je zwei davon in Österreich, in der Tschechischen Republik und in Ungarn, einen in der Slowakischen Republik und im EU-Beitrittskandidaten Rumänien ebenfalls zwei Standorte.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/06 wurden rund 900.000 Tonnen Zucker aus Rüben sowie rund 282.000 Tonnen durch Raffination von Rohzucker gewonnen.