AGRANA wuchs im Geschäftsjahr 2005|06 um 52,9 %
Ad-Hoc Datum: 22.05.2006Der AGRANA-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2005|06 (1. März 2005 bis 28. Februar 2006) einen Umsatzanstieg um 52,9 Prozent auf 1.499,6 (Vorjahr 981,0 ) m€ erzielen.
Die Umsatzsteigerung resultierte im Wesentlichen aus der Einbeziehung der Wink-Gruppe ab dem 1. Jänner 2005 und des Weltmarktführers für Fruchtzubereitungen – Atys – ab dem 2. Quartal 2005|06 in den Konsolidierungskreis sowie aus deutlich gestiegenen Zuckerverkäufen.
„Wir haben durch den vollständigen Erwerb der Atys-Gruppe und der DSF sowie durch die Übernahme der Steirerobst AG ein erstes hochgestecktes Ziel im Aufbau unserer Fruchtsparte erreicht. Damit verfügen wir über ein ausgewogenes Produktportfolio und sind bestens für weitere Wachstumsschritte gerüstet“, sagte AGRANA-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart anlässlich der AGRANA Bilanz-Pressekonferenz in Wien.
Marihart kündigte weiters an, dass der Hauptversammlung am 14. Juli 2006 eine unveränderte Dividende von 1,95 € je Aktie vorgeschlagen werden wird.
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2005|06 |
2004|05 |
Umsatz |
m€ |
1.499,6 |
981,0 |
Operatives Ergebnis |
m€ |
99,5 |
90,8 |
Restrukturierungsergebnis |
m€ |
- 24,5 |
- |
Ergebnis der Betriebstätigkeit |
m€ |
75,0 |
90,8 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
m€ |
71,7 |
93,2 |
Konzernjahresüberschuss |
m€ |
64,7 |
84,3 |
Ergebnis je Aktie |
€ |
4,42 |
7,18/5,62* |
Investitionen in Sachanlagen |
m€ |
91,2 |
52,1 |
Mitarbeiter |
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8.130 |
4.958 |
* Bezogen auf die Aktienanzahl am 28. Februar 2005
Nach Segmenten stellen sich die Umsatzerlöse wie folgt dar:
in m€ |
2005|06 |
2004|05 |
Segment Zucker |
753,8 |
661,6 |
Segment Spezialitäten |
745,8 |
319,4 |
Umsatzerlöse AGRANA-Konzern |
1.499,6 |
981,0 |
Ergebnis Geschäftsjahr 2005|06
Das Operative Ergebnis erhöhte sich um 9,6 Prozent auf 99,5 m€ (Vorjahr 90,8 m€). Ursache dafür war das Ergebniswachstum bei Stärke und Frucht, wodurch der Ergebnisrückgang in der Division Zucker überkompensiert werden konnte. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (nach Restrukturierung) verringerte sich auf 75,0 m€ (Vorjahr 90,8). Darin enthalten ist ein einmaliger Restrukturierungsaufwand in Höhe von 24,5 m€.
Als Folge der Reform der EU-Zuckermarktordnung wurden zwei der elf Zuckerfabriken geschlossen. „Mit dieser Maßnahme haben wir die notwendigen Rationalisierungsmaßnahmen ergriffen, die eine bessere Auslastung der bestehenden Kapazitäten und damit Kosteneinsparungen sicherstellen“, kommentierte Finanzvorstand Walter Grausam. „Wir haben uns auf die geänderten Marktbedingungen im Zuckerbereich vorbereitet“, so Grausam weiter.
Das Finanzergebnis verringerte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005|06 von plus 2,4 m€ im Vorjahr auf minus 3,3 m€. Belastet wurde das Finanzergebnis vor allem durch den Erwerb der restlichen Anteile an Atys und Steirerobst und die damit verbundenen höheren Zinsaufwendungen. Der Konzernjahresüberschuss ging von 84,3 m€ auf 64,7 m€ zurück.
Segment Zucker
Der Umsatz der Division Zucker stieg im Geschäftsjahr 2005|06 um 13,9 Prozent auf 753,8 m€ (Vorjahr 661,6 m€) deutlich an. Diese Steigerung ist eine Folge der erhöhten Zucker-Exportmengen und erstmaliger Lieferungen in die EU-Intervention. Aufgrund niedrigerer Inlandspreise, gesunkener Exporterstattungen sowie Steigerungen bei EU-Abgaben, Frachten und Energiekosten lag das Operative Ergebnis bei Zucker im Jahr 2005|06 mit 38,7 m€ unter dem Rekord-Vorjahreswert von 60,7 m€.
Segment Spezialitäten (Stärke und Frucht)
Das Segment Spezialitäten war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005|06 von der Vollkonsolidierung der Wink- und Atys-Gruppe geprägt. Dadurch stieg der Umsatz um 133,5 % auf 745,8 m€ (Vorjahr 319,4 m€). Das Segment Spezialitäten erwirtschaftete somit bereits 49,7 % des Gesamtumsatzes der AGRANA. Das Operative Ergebnis verdoppelte sich auf 60,8 m€ (Vorjahr 30,1 m€).
Division Stärke
Der Stärkebereich verzeichnete zwar infolge eines guten Maisangebotes einen leichten Preisrückgang, dies konnte aber durch Mengenausweitungen und eine Verbesserung des Produktmixes überkompensiert werden. In den Fabriken Aschach und Gmünd wurden die Kapazitäten durch Investitionen erweitert. In Ungarn wurde die Maisverarbeitungskapazität ebenfalls ausgebaut und die Bioethanol-Produktion erhöht.
Bioethanol
Die AGRANA Bioethanol GmbH wurde im Juli 2005 gegründet. Die Planungsarbeiten für die Errichtung der ersten österreichischen Bioethanolanlage sind in vollem Gange, sodass der Vorstand davon ausgeht, dass die Anlage in Pischelsdorf wie geplant im Oktober 2007 in Betrieb gehen kann. Jährlich sollen dort bis zu 240.000 m3 Bioethanol gewonnen werden.
In Ungarn, wo AGRANA bereits Bioethanol produziert, wurde die Grundsatzentscheidung getroffen, die Kapazitäten weiter auszubauen. Marihart: „Wir sehen in Bioethanol eine absolute Zukunftsbranche, die zum einen die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas verringert und zum anderen zu einer deutlichen CO2-Emissions-Entlastung führen wird“.
Division Frucht
Dank der Akquisitionen in den letzten Jahren ist AGRANA heute mit rund 37 % Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen sowie größter Fruchtsaftkonzentrathersteller in Europa.
Durch die vollständige Übernahme der Frucht-Beteiligungen wurden im Geschäftsjahr 2005|2006 alle Voraussetzungen für eine Neuorganisation der Fruchtgruppe geschaffen. Alle Frucht-Beteiligungen werden in den beiden Gesellschaften AGRANA Fruit und AGRANA Juice zusammengefasst.
„Ziel der Umstrukturierung ist es, innerhalb der AGRANA Fruchtdivision zwei einheitliche und fokussierte Organisationen aufzubauen. Damit werden interne Abläufe vereinfacht, Kosten eingespart sowie der Kundenservice verbessert“, erläuterte Marihart.
Ausblick
„Im laufenden Geschäftsjahr 2006/07 wollen wir den Konzernumsatz auf rund 1.800 m€ steigern“, sagte Finanzvorstand Walter Grausam. „Der Umsatz im Spezialitätenbereich wird erstmals in der Geschichte des AGRANA-Konzerns höher sein als in der Division Zucker“, so Grausam weiter.
In der Division Frucht wird der Wachstumskurs weltweit sowohl intern als auch durch selektive Zukäufe fortgesetzt. Der Bau der Bioethanolanlage in Österreich sowie Kapazitätsausweitungen in Österreich und Ungarn werden wie die Konzentration auf margenstarke Spezialitäten die Umsätze im Bereich Stärke erhöhen. Die Division Zucker wird weiterhin Kerngeschäft des AGRANA-Konzerns bleiben.