Der Koch des Jahres 2004 heißt Gerhard Fuchs (Pressetext lang)
Datum: 04.06.2004Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass die Familie Neumeister genau zu dem Zeitpunkt die Position des Küchenchefs in ihren Saziani –Stub'n in Straden - in der Südsteiermark - neu besetzen wollte, zu dem Gerhard Fuchs eine neue interessante Herausforderung suchte.
Die Auszeichnung
Der begehrteste Award mit dem sich Österreichs beste Küchenchefs schmücken können – der "KOCH DES JAHRES" – geht erstmals in die Steiermark. Er wird zum insgesamt 22. Mal vergeben, davon die letzten 12 Jahre gemeinsam mit AGRANA.
Gault Millau würdigt mit dieser Auszeichnung das gesamte bisherige Schaffen eines Kochs, unabhängig von der jeweiligen Tagesverfassung und Punktebewertung im aktuellen Guide Gault Millau.
Die Auswahlkriterien sind seit nunmehr zwei Jahrzehnten streng: Kontinuität, Kreativität, handwerkliche Perfektion sowie Unverwechselbarkeit der Küche werden als selbstverständlich vorausgesetzt und bilden die Grundlage für die Entscheidung der Gault Millau Redaktion.
Die Marke Lancia steht mit ihren neuen Modellen für italienische Lebenskultur und Luxus. „Arte vivere D’ Italianita“ wird oft hergeleitet aus den schönen Autos, dem unverwechselbaren Design, der Mittelmeersonne, gutem Wein und ausgezeichnetem Essen. LANCIA-ÖSTERREICH schließt sich dem kulturellen Auftrag der AGRANA für Lebens- und Esskultur an und stellt dem „Koch des Jahres 2004“ ein Jahr lang einen exklusiven LANCIA als sichtbares Attribut der Anerkennung von LANCIA-ÖSTERREICH zur Verfügung.
Gerhard Fuchs, kann sich ab sofort in eine höchst illustre Riege prominenter Köche einreihen. Bisher wurden ausgezeichnet wurden: bereits 1983 allen voran war der erste GM Koch des Jahres eine Frau, Lisl Wagner-Bacher, weiters Werner Matt, Alfred Süssenbacher, Helmut Österreicher, Karl und Rudolf Obauer, Sissy Sonnleitner, Ewald Plachutta, Reinhard Gerer, Franz Fuiko, Walter Eselböck, Johanna Maier, Heinz V. Hanner, Heino Huber, Jörg Wörther, Martin Sieberer, Klaus Fleischhaker, Christian Petz und 2003 erstmals zwei Köche des Jahres, nämlich Vater und Sohn Sepp & Seppi Trippolt.
Die feierliche Preisverleihung erfolgt auch diesmal wieder auf Einladung des Hauses AGRANA, dem Synonym für „Wiener Zucker“. „Wiener Zucker“ verfeinert nicht nur die große österreichische Haubenküche, sondern ist auch unverzichtbare Zutat der berühmten österrei-chischen Mehlspeisen.
Der Ausgezeichnete – Gerhard Fuchs (33)
Geboren in Wels (OÖ), besuchte Gerhard Fuchs nach 4 Klassen Bundesgymnasium in Wels die Bundeshotelfachschule in Bad Ischl von 1985 bis 1988 und schloss diese – nach zweimaligen Praktikum im Hotel Rosenberger in Wels - mit ausgezeichnetem Erfolg ab.
Im Glauben, bereits kochen zu können, trat Gerhard Fuchs seine erste Stelle als Commis Gardemanger/Poissonier im Restaurant Altwienerhof bei Rudi Kellner – damals als einesder wenigen in Österreich mit 16 Punkten und zwei Hauben – an. Der erste Schock – das erste Mal wirklich große Küche, die ersten Tage und Wochen holten Fuchs schnell auf den Boden der Realität zurück und brachten ihm die Erkenntnis, dass die wirkliche Lehrzeit jetzt erst begonnen hatte. Das große Glück war, dass sein Lehrherr einer der Großen der klassischen Küche war.
Im Anschluss daran – von 1989 bis 1991 - kochte Gerhard Fuchs bei Günther Gaderbauer in der damals neu eröffneten Villa Schratt. Dort lernte er Harald Fritzer kennen, der gerade aus Deutschland zurückgekehrt war und kurzzeitig in der Villa Schratt als Küchenchef tätig war, ehe er sein eigenes Lokal bald darauf eröffnete. Für Fuchs waren die zwei Jahre sehr lehrreich. Seiner Kreativität waren keine Grenzen gesetzt und er begann bereits damals, seinen ihm eigenen Stil ansatzweise zu entwickeln. 14 Punkte erreichte die Villa Schratt zu dieser Zeit im Guide Gault Millau.
Nach Absolvierung des Präsenzdienstes begann Fuchs als Tournant im Gasthof Kuglhof in Salzburg bei Paul Eisner in einer 13 Punkte-Küche bis ihn der Ruf von Harald Fritzer ereilte. Bei Fritzer begann 1992 die dritte Lehrzeit von Gerhard Fuchs – im ersten 3-Hauben-Lokal. Nicht lockeres, freies und selbständiges Kochen war gefragt, sondern Präzision und Perfektion nach Vorbild von Eckart Witzigmann. Die Früchte der harten Schule war die Position des Küchenchefs. Bis zum Jahre 1998 kochten Gerhard Fuchs und Harald Fritzer – mittlerweile gute Freunde – gemeinsam. Nach einem kurzen Zwischenspiel 1998/99 in Salzburg nahm Gerhard Fuchs die Position des Sous-Chefs im Restaurant Tanglberg in Vorchdorf von Karl-Heinz Wolf an und holte sich dort den letzten Schliff. Die Rückkehr zur großen klassischen Küche war angesagt, Schäumchen, Sößchen und Süppchen waren Vergangenheit, das Produkt und nicht der Koch stand im Mittelpunkt.
Erst in Tanglberg lernte Gerhard Fuchs wirklich schätzen, was die Natur bietet. Auf der Speisenkarte von Fuchs gab es von da an keinen Zuchtfisch und kein Glashausgemüse mehr. Kräuter kommen aus Wald und Wiese, Pilze werden selbst gesucht, Gemüse kommt vom Bauern und das Fleisch stammt von Tieren aus natürlicher, artgerechter Haltung.
Im Jahr 2001 wechselte Fuchs in das damals neue Schloss Mondsee und übernahm die Position des Küchenchefs – 17 Punkte, drei Hauben waren sein sensationeller Erfolg. Nach der Neuübernahme des Schlosses war eine 3-Hauben-Küche nicht mehr gefragt.
Der glückliche Zufall wollte es, dass die Familie Neumeister in Straden ein neues Küchenteam suchte. Ohne langes Zögern übersiedelte Gerhard Fuchs als Küchenchef gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin – mittlerweile Sous-Chefin – und einem weiteren Koch nach in die Saziani Stub'n nach Straden in die Südoststeiermark. 17 Punkte, 3 Hauben und die Auszeichnung „Käse Affineur Schärdinger“ waren der Erfolg bereits im ersten Jahr, 18 Punkte im zweiten Jahr.
Der Titel „Koch des Jahres 2004“ ist nunmehr die Krönung für den jungen, strebsamen Gerhard Fuchs. Am 4. Juni 2004 wird ihm diese Auszeichnung in Straden verliehen.