Der Koch des Jahres heißt Christian Petz, Restaurant "Meinl am Graben", Wien (Pressetext lang)
Datum: 24.05.2002An allen Stationen seiner bisherigen Laufbahn konnte Christian Petz die Gault Millau-Bewertungen steigern. Im aktuellen Guide wird er mit 17 Punkten und drei Hauben für seine Leistungen beim "Meinl am Graben" in Wien belohnt. Nun bekommt Christian Petz von Gault Millau unter Patronanz des Hauses AGRANA den Titel "Koch des Jahres 2002" verliehen.
Die Auszeichnung.
Der begehrteste Award mit dem sich die besten Küchenchefs Österreichs schmücken können – der "KOCH DES JAHRES" – feiert heuer ein Jubiläum: Er wird zum insgesamt 20. Mal vergeben, davon die letzten 10 Jahre gemeinsam mit AGRANA.
Gault Millau würdigt mit dieser Auszeichnung das gesamte bisherige Schaffen eines Kochs, unabhängig von der jeweiligen Tagesverfassung und Punktebewertung im aktuellen Guide Gault Millau.
Die Auswahlkriterien sind seit nunmehr zwei Jahrzehnten streng: Kontinuität, Kreativität, handwerkliche Perfektion sowie Unverwechselbarkeit der Küche werden als selbstverständlich vorausgesetzt und bilden die Grundlage für die Entscheidung der Gault Millau Redaktion.
Wie bereits seit vielen Jahren wird auch Christian Petz, dem "Koch des Jahres 2002", ein Jahr lang ein weißer Suzuki Vitara mit dem Kennzeichen "S-KOCH 1" als sichtbares Attribut der Anerkennung zur Verfügung gestellt.
Christian Petz kann sich somit zur illustren Riege prominenter Köche zählen, die u.a. bisher ausgezeichnet wurden: Lisl Wagner-Bacher, Werner Matt, Alfred Süssenbacher, Helmut Österreicher, Karl und Rudolf Obauer, Sissy Sonnleitner, Ewald Plachutta, Reinhard Gerer, Franz Fuiko, Walter Eselböck, Johanna Maier, Heinz V. Hanner, Heino Huber, Jörg Wörther, Martin Sieberer und Klaus Fleischhaker.
Die feierliche Preisverleihung erfolgt auch diesmal wieder auf Einladung des Hauses AGRANA.
Der Ausgezeichnete – Christian Petz.
Christian Petz (38) hat die Lust am Kochen sozusagen in die Wiege gelegt bekommen. Im elterlichen Gasthof "Strudengau" im oberösterreichischen Grein an der Donau hat er schon als Kind gerne in Küche und Service mitgeholfen.
Folgerichtig führte ihn sein beruflicher Werdegang auch an die Hotelfachschule nach Bad Ischl, die er jedoch wegen "mangelnden Lernwillens" nach drei Jahren abbricht, um eine Kochlehre im Café Gastein anzutreten, die er im Ifen Hotel/Kleinwalsertal und im Betrieb der Eltern abschließt.
Danach beginnt Petz sein Können beständig zu perfektionieren. Er arbeitet zunächst für weitere zwei Jahre als Chef de Partie im Ifen Hotel. Nach dem Abschied aus dem Vorarlberger Tal schnuppert er für ein paar Monate Nordseeluft und die Küchendüfte in Jörg Müllers Restaurant "Nösse" auf Sylt. Auf dem Weg zurück nach Österreich macht er zwei Jahre in München Station. Petz verbringt die ersten zwölf Monate am "Königshof", um danach bei Kochlegende Eckart Witzigmann in der "Aubergine" seine Können weiter zu vertiefen.
Ende der Achtziger Jahre arbeitet Petz schließlich ein Jahr lang als Sous-Chef bei Werner Matt im "La Scala" in Wien und bekommt im Anschluss sein erstes Engagement als Küchenchef, das ihn wieder nach Vorarlberg, nämlich ins Hotel "Post" der Familie Moosbrugger nach Lech führt. Hier verbringt er fünf Jahre und steigert die Gault-Millau-Bewertung prompt auf zwei Hauben. Und genau diese Steigerung gelingt ihm auch als Küchenchef des Wiener "Palais Schwarzenberg", dem er viereinhalb Jahre treu bleibt, bevor er im Dezember 1999 seine jetzige Wirkungsstätte im neu geschaffenen Restaurant "Meinl am Graben" findet. Dort erkocht sich Petz mit seiner Crew auf Anhieb (Gault Millau 2001) zwei Hauben und findet sich bereits ein Jahr darauf in der aktuellen Ausgabe 2002 erstmals als Dreihauben-Koch mit 17 Punkten wieder.
Der heurige Koch des Jahres – verheiratet mit der Vorarlbergerin Regina und Vater dreier Söhne im Alter zwischen zwei und zehn Jahren – liebt in der Küche das Geradlinige. Wichtig sind ihm Qualität und Saisonalität der Grundprodukte. Sein Augenmerk gilt der "ehrlichen, korrekten Zubereitung ohne komplizierten Firlefanz. "Ich bin kein Gegner traditioneller bürgerlicher Küche und hole mir zusätzliche Inspiration aus meinem bevorzugten Urlaubsland Italien und dem mediterranen Frankreich. Man kann auch ohne Zitronengras eine kreative und abwechslungsreiche Karte gestalten." so Christian Petz.
Großen Stellenwert hat der Wein. Perfekt auf die dazu empfohlenen Weine abgestimmte Gerichte und Menüs sind Christian Petz, der sich auch privat gern mit Wein beschäftigt, ein besonderes Anliegen. Seine Freizeit widmet der Koch des Jahres 2002, der sich durch Tennisspielen und Inline-Skaten fit hält, aber am liebsten der Familie.