Die Köche des Jahres 2003 heißen Josef TRIPPOLT sen. + Josef TRIPPOLT jun. (Pressetext lang)

Die Köche des Jahres 2003 heißen Josef TRIPPOLT sen. + Josef TRIPPOLT jun. Restaurant TRIPPOLT’s „zum BÄREN“ – Bad St. Leonhard, Kärnten.

Datum: 06.06.2003

Die Köche des Jahres 2003 heißen Josef TRIPPOLT sen. + Josef TRIPPOLT jun.
Restaurant TRIPPOLT’s „zum BÄREN“ – Bad St. Leonhard, Kärnten

Es war eine stetige Aufwärtsentwicklung des „Bären“ in Bad St. Leonhard in den letzten zwanzig Jahren zu verzeichnen. Im aktuellen Guide wird er mit 17 Punkten und drei Hauben für seine Leistungen belohnt. Nun bekommen Josef Trippolt sen. und sein Sohn Josef Trippolt jun. von Gault Millau unter Patronanz des Hauses AGRANA den Titel „Köche des Jahres 2003“ verliehen.

Die Auszeichnung.
Der begehrteste Award mit dem sich die besten Küchenchefs Österreichs schmücken können – der "KOCH DES JAHRES" – heuer im Doppel vergeben. Er wird zum insgesamt 21. Mal vergeben, davon die letzten 11 Jahre gesponsert vom AGRANA.

Gault Millau würdigt mit dieser Auszeichnung das gesamte bisherige Schaffen eines Kochs, unabhängig von der Punktebewertung im aktuellen Guide Gault Millau.

Die Auswahlkriterien sind seit nunmehr zwei Jahrzehnten streng: Kontinuität, Kreativität, handwerkliche Perfektion sowie Unverwechselbarkeit der Küche werden als selbstverständlich vorausgesetzt und bilden die Grundlage für die Entscheidung der Gault Millau Redaktion.

Die Marke Lancia steht mit ihren neuen Modellen für italienische Lebenskultur und Luxus. „Arte vivere D’Italianita“ wird oft hergeleitet von den schönen Autos, dem unverwechselbaren Design, der Mittelmeersonne, gutem Wein und ausgezeichnetem Essen. LANCIA-ÖSTERREICH schließt sich dem Engagement von AGRANA für Lebens- und Esskultur an und stellt den „Köchen des Jahres 2003“ ein Jahr lang einen exklusiven LANCIA als sichtbares Attribut der Anerkennung zur Verfügung.

Die Trippolt’s können sich somit zu der illustren Riege prominenter Köche zählen, die u.a. bisher ausgezeichnet wurden: Lisl Wagner-Bacher, Werner Matt, Alfred Süssenbacher, Helmut Österreicher, Karl und Rudolf Obauer, Sissy Sonnleitner, Ewald Plachutta, Reinhard Gerer, Franz Fuiko, Walter Eselböck, Johanna Maier, Heinz V. Hanner, Heino Huber, Jörg Wörther, Martin Sieberer, Klaus Fleischhaker und Christian Petz.

Die feierliche Preisverleihung erfolgt auch diesmal wieder auf Einladung von AGRANA, dem Mutterhaus von „Wiener Zucker“. „Wiener Zucker“ verfeinert die große österreichische Haubenküche ist unverzichtbare Zutat der berühmten österreichischen Mehlspeisen.

Die Ausgezeichneten - Josef TRIPPOLT sen. und Josef TRIPPOLT jun.
Nachstehend lesen Sie den von den Trippolt’s selbst verfassten Lebenslauf, ihre Philosophie und ihr Wirken.

Josef TRIPPOLT sen. - Mein Leben

Geboren im Zeichen des Krebses am 8. Juli 1948 in Bad St. Leonhard am Hauptplatz Nr. 7, als drittes Kind meiner Eltern Luise und Josef Trippolt.

Meine Mutter, eine begnadete Köchin, und mein Vater, Fleischhauermeister, führten zur damaligen Zeit den Gasthof am Platz in Bad St. Leonhard, eine hauseigene Fleischhauerei sowie eine Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe.

Ich wuchs in behüteter Umgebung, verbunden mit der Natur, mit meinen zwei älteren Schwestern auf.

1954 – 1958 4 Jahre Volksschule und
1958 – 1962 4 Jahre Hauptschule, beides in Bad St. Leonhard.
1962 – 1963 1 Jahr Handelsschule in Klagenfurt

Meiner Mutter - bekannt für hervorragende Küche im Lavanttal - schaute ich gerne über die Schulter in den Kochtopf. Aber mein weiteres Schicksal war vorgegeben: als einziger Sohn musste ich wohl den Beruf des Fleischers erlernen. 1964 – 1967 absolvierte ich eine dreijährige Lehre als Fleischer und Selcher in Bregenz am Bodensee.

Mein erster großer Erfolg: „Erster“ im Lehrlingswettbewerb im 3. Lehrjahr!

Im Mai 1967 legte ich – vorzeitig - die Fleischergesellenprüfung mit Erfolg ab. Im Anschluss daran praktizierte ich ein Jahr in einem wurst- und pastetenverarbeitenden Betrieb in Schleswig-Holstein, der einem Kriegsfreund meines Vaters gehörte. 1969 holte ich mir noch Erfahrungen in einem Fleischerbetrieb am Wörthersee.

Danach begann meine Zeit im elterlichen Gast- und Fleischerbetrieb.

Im Oktober 1969 legte ich die Meisterprüfung für das Fleischergewerbe ab und war mit 21 Jahren der jüngste Fleischermeister von Österreich!

Im Jahre 1971 ehelichte ich Maria Johanna Trippolt, geborene Schober, die den Beruf Handelskaufmann erlernte und somit auch die nötige Erfahrung für die kaufmännische Seite unserer Betriebe mitbrachte.

Der elterliche Betrieb wurde im Jahre 1972 von mir und meiner Gattin gepachtet, 1973 übernommen und von uns gemeinsam neu aufgebaut.

1. Jänner 1973: der Stammhalter Josef „der Zehnte“ wurde geboren.

14. Oktober 1975: Geburt unserer Tochter Margret Elisabeth.

Beide Kinder bereiteten uns in ihrer Kindheit und auch heute noch große Freude, besonders mit ihrem Ziel, in unsere Fußstapfen zu treten und eine Ausbildung in unserer Berufssparte anzusteuern:

Margret als Hotel- und Gastgewerbe-Assistentin - Lehre im Bleibergerhof, Kärnten

Seppi als Koch, Lehre im Arlberg Hospiz Hotel, St. Christoph, Tirol

Bis 1980 gab es Aufbauen und Aufwärtsschaffen – mit vollem Einsatz unserer ganzen Energie - mancher Tage Arbeit war 20 Stunden lang!

In den Jahren 1980 und 1981 wurde der gesamte Betrieb aufgebaut und unsere eigene, neue Philosophie - das Qualitätsdenken in allen Bereichen - fand Einzug in das Haus „Zum Bären“. Wir brauchten Jahre, um heranzureifen, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Von nun an begann meine Laufbahn als leidenschaftlicher Koch. Die große Chance startete mit dem Umbau der neuen Küche und ich konnte meine heimliche Liebe, das Kochen, verwirklichen. Denn zuvor – wie schon erwähnt - musste ich ja als einziger Sohn und Nachfolger in den Fleischerberuf eintreten, der natürlich zur damaligen Zeit eine wichtige Einnahmequelle darstellte.

Parallel zur Hauptarbeit studierte ich nächtelang in alten Kochbüchern und Rezepten meiner Mutter. Sie ist leider im Jahre 1968, viel zu früh, gestorben.

1985 besuchte ich ein Kochseminar im Schloss Laxenburg, ausgeschrieben von Michael Reinartz, Gault Millau Österreich. Dieser Kurs war für mich sehr wertvoll, wollte ich doch Wissen über so großartige Menschen wie der Köche wie Eckart Witzigmann und Emile Jung erlangen. Meine Begeisterung von deren Kreativität und deren Menschlichkeit im Beruf war für meine Weiterentwicklung sehr wertvoll.

Das berühmte Arlberg Hospiz Hotel und die Küche in diesem Haus (die Lehrstelle unseres Sohnes), haben mich schon immer inspiriert und sind in gewisser Form Vorbild für mich.

Nicht umsonst hat es mich drei Jahre lang monatlich nach St. Christoph gezogen. Erstens, um meinem Sohn Wärme aus seinem Elternhaus zu überbringen und zweitens, um Erfahrung rund um den Gast zu erkunden.

Harte Jahre des Einführens und Heranwachsen dieses künstlerischen Berufes folgten.

Unsere Gäste aber bestätigen immer wieder meine Küche mit ihrer Treue und Freundschaft zum Haus.

1989: Erster Erfolg zeigte sich. Eine Haube von Österreichs erstem und beliebtesten Restaurantführer „Gault Millau“.

1995 kam die begehrte 2. Haube an. Bereits gemeinsam mit unserem Sohn Seppi, der im Jahre 1993 – nach Lehr- und Wanderjahren - in die Küche des elterlichen Betriebes heimkehrte, erkocht!

Unsere Tochter Margret erlernte den Beruf der Hotel- und Gastgewerbe-Assistentin und war viele Jahre aufbauend und unterstützend in unserem Haus tätig.

2001 war die Zeit dafür reif: Wir bekamen die 3. Gault Millau-Haube verliehen.

Die Freude war groß! Wir sahen uns in unserem Wirken bestätigt. „Wir haben im Werk den Lohn gefunden.“ Nach all den harten, arbeitsreichen Jahren, die viel Durchsetzungskraft und Durchhaltevermögen erforderten - in vielen Fällen nur über die jahrhundertelange Tradition tragbar - konnten wir ein neues Lebensgefühl kennenlernen. Ein freieres, ein ungebundenes. Wir können - abseits eines Allgemeintrends - unsere Arbeit, unsere Kreationen an Geschmacklichem selbst gestalten; der Gast gibt uns die Freiheit dazu und wir ernten dafür viel Lob – das ist Balsam auch für die Seele! Unser Dank gehört all unseren Gästen und Freunden, die uns mit ihrem Besuch unterstützen, die mit uns gewachsen sind – auch wir sind mit ihnen gewachsen!

Aus dem Erkennen der Größe vergangener Leistungen wächst auch die Kraft für Zukünftiges. Das hat uns zu noch glücklicheren, zufriedenen und Menschen gemacht und die Einfachheit in uns bewahrt !

In einem kleinen, romantischen Ort, 678 Jahre Stadt Bad St. Leonhard im oberen Lavanttal, eingebettet zwischen Kor- und Saualpe, dem Paradies Kärntens, wie es in unserem Kärntner Heimatlied so schön heißt, arbeiten wir, Maria, Sepp und Seppi mit Freude am Gelingen unserer Lebensaufgabe. Gut essen und trinken ist Lebensqualität! Es ist etwas, was man für sich selber tut.

Meine Gattin Maria Trippolt ist die emotionale Triebfeder in der Familie, das wirtschaftliche Denken und Tun. Und immer an der Seite des Gastes. Ihr Lebensinhalt - die Familie, der Betrieb, Motivation und Zusammenhalt - und ein außergewöhnliches Weinwissen, was zusätzlich Freude bereitet! Fordert doch ein besonderes Mahl auch ein besonderes Tröpferl!

Im stimmungsvollen Ambiente unserer Räumlichkeiten findet man in unaufdringlicher, freundlicher Atmosphäre Zeit, Stille und Einkehr für ein würdiges Essen.

In unserem Restaurant können Sie unsere Lebensphilosophie erleben und mit allen Sinnen erfahren.

Josef „Sepp“ senior: Sein gutes Geschmackerl bringt er besonders bei traditionellen Fleisch- und Fischgerichten ein. Einfachheit – Schlichtheit – Leichtigkeit! Man erahnt die Ehrfurcht vor der Natur, vor ihren Gaben für die Nahrung.

Josef „Seppi“ junior bringt jedes Gericht in der Küche präzis auf den Punkt. Ein breites fundiertes Wissen, Perfektion und eigene Geschmacksexperimente sprechen für seine Kreationen!

„Naturnah“ sind wir auch in unserer Freizeit. In den Bergen, hoch droben, entstehen inspirierende Gedanken, welche dann positiv in den Betrieb fließen.

Die Grundlage der hohen Qualität bildet die Veredelung hochwertiger Naturwaren! Die Arbeit in der Küche - alles von Hand durchgeführt – formt den speziellen Charakter unserer Küche. Unser Stil zieht wie ein Faden durch all die Jahre: es ist einfach unsere Handschrift.

Mit Einfachheit, Geradlinigkeit arbeiten wir als Maler am Teller, alles ist essbar und raffiniert im Geschmack. Unsere vom Senior und Junior vorgeschlagenen Menüs haben in der Jahreszeit ihren Reiz und auch ihre Liebhaber.

Unsere Philosophie ist, ein positiv wirtschaftendes Kleinunternehmen zu führen, in dem jeder Gast ein von unserer Handschrift geprägtes kulinarisches Wohlfühlerlebnis, das unverwechselbar unseren persönlichen Charakter widerspiegelt, spürt.

Unser Ziel ist es, eine Brücke von der Kochkunst der Vergangenheit in die Zukunft, ins neue Jahrtausend zu schlagen, denn die wahre, einfache und natürliche Küche mit ihren natürlichen Gaben ist im Trubel der Neuzeit mit ihren modernen Abspaltungen noch lange nicht untergegangen.

Nun noch einige Worte zum Werdegang des Josef Trippolt junior, dem 10. Trippolt mit Vornamen Josef in ununterbrochener Reihenfolge:
Geboren am 1. Jänner 1974 in Wolfsberg als erstes Kind des Trippolt Josef sen. und seiner Gattin Maria.

Ausbildung:

1979 - 1983 4 Jahre Volksschule in Bad St. Leonhard
1983 – 1987 4 Jahre Hauptschule in Bad St. Leonhard
1987/88 1 Jahr Handelsschule in Wolfsberg
1988 – 1991 3 Jahre Kochlehre im Hotel „Arlberg Hospiz“ in St. Christoph bei der Familie Adi Werner
Sept. 1991 Lehrabschlussprüfung „Koch“ –
1991/92 6 Monate Jungkoch im Arlberg Hospiz
1992 3 Monate Auslandsaufenthalt auf den Bermudas.

Seit 10 Jahren im eigenen Betrieb in Bad St. Leonhard tätig, seit Jänner 2000 als „Selbständiger Koch“

 

Das Jahr 2003 ist ein Jahr der Freude und des Feierns!
Wir feiern heuer:

 

  • 30 Jahre „Maria & Josef“ – selbständige Betriebsführung
  • 300 Jahre – 10 Generationen – „Josef“ Trippolt – in diesen 10 Generationen hat immer ein „Josef“ Trippolt den Betrieb weitergeführt.
  • Josef „Seppi“ jun. ist der 10. Josef in der Generation, ist seit 10 Jahren im Betrieb tätig und feierte heuer seinen 30. Geburtstag.
  • Unser Haus am Hauptplatz Nr. 7 ist eines der ältesten im Stadtkern von Bad St. Leonhard. Über 500 Jahre alt (wahrscheinlich – 700 Jahre). In der Zeit vor 300 Jahren auch schon als Gast- und Fleischereibetrieb geführt als vlg. „Schitterer“ – später „Schütterer“. Sämtliche Tiere (Kühe und Pferde) bekamen bei der Labstelle „Schütterer“ vorgeschüttet (Fürschütten von Heu und Getreide – während die Herren, die Besitzer der Tiere, im Ort den Einkauf erledigten).

Stolz sind wir auf unsere Auszeichnungen:

  • Typisch österreichische Küche (Gault Millau/Brau Union)
  • Schärdinger Käse Affineur (Gault Millau/Schärdinger)
  • Publikationspreis für die Gourmilleniums-Kreation des „STANDARD“
  • Wir sind im Kochbuch „Festtagsmenüs der Haubenköche“, herausgegeben von der Tageszeitung „Der Standard“ und „Gault Millau“, vertreten.
    Weinwirt des Jahres 2000 (Klaus Egle/Christoph Wagner)
  • Trophee Gourmet für kreative Küche Österreichs (À la Carte)
  • Silberne Ehrennadel der Wirtschaft Kärntens (als Leitbetrieb)
  • 1989: 1 Haube - Gault Millau
  • 1995: 2 Hauben - Gault Millau
  • 2001: 3 Hauben - Gault Millau


Und ganz besonders freuen wir uns über die Krönung unserer Arbeit und unseres Hobbies mit der Verleihung der Auszeichnung

„Köche des Jahres 2003 – Josef Trippolt sen. und Josef Trippolt jun.“

am 6. Juni 2003.“

Rückfragen: Brigitte GAMPE, AGRANA,
Tel. 01/211 37-2930 und 0664/181 1776


Prof. Michael REINARTZ, Gault Millau,
Tel. 0662/82 88 66-0