Erfolgreicher AGRANA-Zuckerrübenfeldtag in Zagging-Kleinhain

Am 27. Juni fand in Zagging-Kleinhain bei St. Pölten der AGRANA-Zuckerrübenfeldtag statt. Rund 600 Landwirtinnen und Landwirte informierten sich über aktuelle Techniken rund um den Zuckerrübenanbau, die richtige Sortenwahl sowie über die Pflanzenschutzmöglichkeiten im Rübenanbau ohne Neonicotinoide.

Datum: 29.06.2023

Für den Feldtag wurde ein Schaufeld mit allen gängigen Zuckerrübensorten sowie einem Insektizidversuch angelegt. Im Bereich der Zuckerrübentechnik wurden die aktuellen Maschinen vom Anbau über die Pflege bis hin zur Ernte ausgestellt. Kameragesteuerte Hackgeräte und -roboter von unterschiedlichen Herstellern wurden live am Feld vorgeführt.

In Vorträgen und Gesprächen mit den Landwirten diskutierten Experten aus Industrie und Landwirtschaft die schwierigen Rahmenbedingungen im Rübenanbau insbesondere durch die größer werdenden Restriktionen beim Pflanzenschutz. 

AGRANA-Vorstand Norbert Harringer betonte: „Es ist das erste Rübenanbaujahr ohne die begrenzte Saatgut-Neonicotinoid-Beizung und trotz vorteilhaftem Wetter haben wir in einigen Regionen Niederösterreichs Rübenflächenverluste aufgrund massiver Rüsselkäfer-Fraßschäden. Die geänderten Rahmenbedingungen für den Schutz der Rübenkultur verlangen nach neuen Lösungen, die den Rübenanbau in Österreich und die Versorgung mit heimischem Zucker nachhaltig sichern. AGRANA nimmt diese Herausforderung an und verstärkt daher ihre Anstrengungen in der landwirtschaftlichen Forschung. Wir sind optimistisch – gemeinsam mit der Landwirtschaft – innovative Pflanzenschutzlösungen zu entwickeln“, so Harringer.

Auch Johannes Schmuckenschlager, Präsident der NÖ Landwirtschaftskammer unterstrich die Partnerschaft mit AGRANA: „Ein wirksames Pflanzenschutzmittel wurde unseren Bäuerinnen und Bauern durch den Wegfall der Saatgut-Neonicotinoid-Beizung für den Zuckerrübenanbau genommen. Dennoch werden in Niederösterreich auch in den nächsten Jahren Zuckerrüben angebaut werden. Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette um zukunftsfitte Lösungen durch Forschung und Innovation für unsere Bäuerinnen und Bauern zu entwickeln. Dort, wo es gemeinsame Ziele gibt, kann auch vieles gelingen, wie zum Beispiel bei der Einführung von E10. Wir dürfen aber nicht vergessen, dort wo das Risiko steigt, steigen auch die Kosten. Deshalb ist es wichtig, Risiken im Anbau zu minimieren und die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln auch weiterhin gewährleisten zu können

Beim Pflanzenschutz nimmt Ernst Karpfinger, Präsident der Rübenbauern, vor allem die europäische Politik in die Pflicht: „Die endgültigen Flächenverluste durch den Rüsselkäfer sind heuer witterungsbedingt nicht so massiv ausgefallen, als ursprünglich befürchtet und ist neben der Witterung vor allem dem enormen Bekämpfungsaufwand der Rübenbauern zu verdanken. Es liegt nun am politischen Willen der EU-Kommission, nach dem EuGH-Urteil Maßnahmen zu ergreifen, um die Neonicotinoide für die Zuckerrübensaatgutbehandlung zu erlauben, wenn ihr die Versorgungssicherheit wirklich am Herzen liegt. Das fordern wir vehement ein, bis Alternativen zu den Neonics entwickelt sind. Die Auslagerung der Produktion nach Übersee mit den dortigen Produktionsbedingungen und dem anschließenden Transport des Zuckers über Tausende Kilometer nach Europa kann jedenfalls nicht die Lösung für Umwelt und Klima sein.“

Bereits jetzt macht AGRANA auf den Beginn der Kontrahierungen im Sommer für den Rübenanbau 2024 aufmerksam. Angesichts der stabilen Zuckermarktpreise auf hohem Niveau waren sich am Feldtag alle Experten einig, dass auch im kommenden Jahr sehr gute Rübenpreise erzielbar sind.

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