Frucht treibt AGRANA-Wachstum

Ad-Hoc

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006|07 konnte der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern AGRANA den Wachstumskurs weiter fortsetzen und den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent von 1.121,5 m€ auf 1.380,4 m€ erhöhen.

Datum: 11.01.2007

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006|07 konnte der Zucker-,  Stärke- und Fruchtkonzern AGRANA den Wachstumskurs weiter fortsetzen und den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent von 1.121,5 m€ auf 1.380,4 m€ erhöhen.

Das Operative Konzernergebnis konnte im gleichen Zeitraum um
7 Prozent auf 89,7 (Vorjahr 83,5) m€ verbessert werden.

„Das starke Wachstum ist – neben höheren Umsätzen bei Zucker und Stärke – weitgehend auf das Segment Frucht zurückzuführen. Hohes organisches Wachstum und die erstmalige Vollkonsolidierung der ehemaligen Atys-Gruppe waren für die Umsatzerhöhung im Segment Frucht um 209,2 m€ auf 583,6 m€ verantwortlich“, erläutert AGRANA-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart. „Angesichts der Belastungen aus der EU-Zuckermarktordnungsreform und gestiegener Energie- und Rohstoffkosten ist die Verbesserung des Operativen Konzernergebnisses um 7 Prozent keineswegs selbstverständlich.“

AGRANA – Kennzahlen nach IFRS (1. März bis 30. November)

 

3. Quartal 2006|07

3. Quartal 2005|06

Umsatz

m€

1.380,4

1.121,5

Operatives Ergebnis

m€

89,7

83,5

Ergebnis vor Ertragsteuern

m€

77,8

78,9

Konzernperiodenüberschuss

m€

56,0

63,6

Ergebnis je Aktie

3,76

3,96

Investitionen in Sachanlagen

m€

86,2

59,6

Mitarbeiter

 

8.383

8.358

Das Finanzergebnis der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2006|07 war beeinflusst durch höhere Zinsaufwendungen aus den Akquisitionen im Fruchtbereich, den konsolidierungsbedingten Entfall der Atys-Beteiligungserträge sowie Abwertungen osteuropäischer Währungen und führte zu einem Ergebnis vor Ertragsteuern leicht unter dem Vorjahr.

Aufgrund der Steuerquote von 28 (Vorjahr 19) Prozent ergab sich ein Konzernperiodenüberschuss vor Minderheiten in Höhe von 56,0 (Vorjahr 63,6) m€.

Die Investitionen in Sachanlagen in den ersten drei Quartalen 2006|07 entfielen zu 60 Prozent auf das Segment Stärke und betrafen vorrangig die Errichtung des Bioethanolwerkes in Pischelsdorf/Niederösterreich, den Ausbau der Stärke- und Bioethanolproduktion in Ungarn und die nunmehr abgeschlossene Kapazitätsausweitung der Maisstärkefabrik in Aschach/Oberösterreich.

Nach Segmenten stellen sich die Umsatzerlöse wie folgt dar:

 

in m€

3. Quartal 2006|07

3. Quartal 2005|06

Abweichung

Segment Zucker

652,8

606,7

+ 7,6 %

Segment Stärke

186,1

173,7

+ 7,1 %

Segment Frucht

583,6

374,4

+ 55,9 %

Konsolidierung zwischen den Segmenten

- 42,1

- 33,3

 

Umsatzerlöse
AGRANA-Konzern


1.380,4


1.121,5


+ 23,1 %

Segment Zucker
Der Umsatz im Segment Zucker erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von 606,7 m€ um 8 Prozent auf 652,8 m€. Dabei stieg der Zuckerabsatz in Österreich um 4 Prozent.

Seit Herbst 2006 konnten im Industriebereich energiekostenbedingt notwendige Preisanpassungen umgesetzt werden. In Ungarn, Tschechien, Slowakei und Rumänien wurde die Marktposition weiter ausgebaut.

Das Operative Segmentergebnis der ersten neun Monate lag mit 38,2 m€ aufgrund der EU-Zuckermarktordnungsreform und deutlich höheren Energiekosten unter dem Vorjahreswert von 41,0 m€.

Zuckerrübenkampagne 2006|07
Die Rübenerträge entsprachen im Allgemeinen dem guten Durchschnitt. Der Zuckergehalt der Rüben lag über den Vorjahrswerten.

Insgesamt wurden in der AGRANA-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr aus rund 4,7 (Vorjahr 5,9) Mio. Tonnen Zuckerrüben rund 748.700 (Vorjahr 895.400) Tonnen Zucker gewonnen.

Inklusive Rohzuckerraffination in Rumänien wird die gesamte AGRANA-Zuckerproduktion 2006|07 knapp 1,0 (Vorjahr 1,2) Mio. Tonnen erreichen.


Segment Stärke
Der Umsatz im Segment Stärke erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent von 173,7 m€ auf 186,1 m€. Der Absatz konnte ebenso um 7 Prozent auf 500.000 Tonnen gesteigert werden. Die höheren Energie- und Getreidepreise bewirken einen generellen Anstieg des Stärkepreisniveaus.

Die aufgrund der neuen Zuckermarktordnung geänderten Rahmenbedingungen führten zu einem Preis- und Absatzrückgang bei Isoglukose aus der ungarischen Produktion. Der Umsatzrückgang in Ungarn wurde zudem durch den schwachen Forint verstärkt.

Dieser Umstand sowie allgemein höhere Energie- und Einkaufspreise für Mais führten zu einem Rückgang des Operativen Ergebnisses der ersten drei Quartale auf 22,4 m€, nach 25,5 m€ im Vorjahr.

Bioethanol
Der Bau der Bioethanolanlage in Österreich verläuft plangemäß. Die Inbetriebnahme soll termingerecht zu Beginn der Ethanol-Beimischungsverpflichtung für Fahrbenzin in Österreich ab Oktober 2007 erfolgen.

Segment Frucht
In den ersten neun Monaten des Kalenderjahres (1. Jänner bis 30. September 2006) erzielte AGRANA im Segment Frucht einen Umsatz von 583,6 (Vorjahr 374,4) m€ und ein Operatives Ergebnis von 29,1 (Vorjahr 17,0) m€.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die ehemalige Atys-Gruppe und die DSF (Deutsch-Schweizerische Früchteverarbeitung GmbH) erstmals mit allen neun Monaten im Konsolidierungskreis enthalten.

Der Bereich Fruchtzubereitungen (AGRANA Fruit) entwickelte sich absatzseitig zufrieden stellend. AGRANA Fruit konnte trotz knapper Fruchternten ihren Rohstoffbedarf 2006 dank globaler Präsenz gut abdecken und die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Fruchtzubereitungen für ihre Kunden sicherstellen.

Der Fruchtsaftkonzentratbereich (AGRANA Juice) verzeichnete eine deutliche Umsatzverbesserung. Dies war vor allem auf Absatzsteigerungen beim Hauptprodukt Apfelsaftkonzentrat und auf höhere Preise zurückzuführen.

Der Umsatz mit Konzentraten aus roten Früchten entwickelte sich sehr erfreulich und konnte ebenfalls deutlich gesteigert werden.


Ausblick
„Aufgrund der im dritten Quartal 2006|07 wirksam gewordenen Preiserhöhungen in den Segmenten Stärke und Frucht erwarten wir für das Gesamtjahr nunmehr einen höheren Anstieg des Konzernumsatzes“, so Finanzvorstand Walter Grausam.

Der Umsatz wird um rund ein Viertel von 1,5 Mrd. € in 2005|06 auf voraussichtlich knapp 1,9 Mrd. € im Geschäftsjahr 2006|07 steigen.

Dieses Umsatzplus wird wesentlich vom organischen Wachstum bei Frucht und Stärke sowie von der Geschäftsjahresanpassung der Fruchtgesellschaften mit der Einbeziehung von zwei zusätzlichen Monaten getragen.

Hinzu kommen die Konsolidierungseffekte der ehemaligen Atys-Gruppe und der DSF. Frucht wird 2006|07 zum umsatzstärksten Segment bei AGRANA.

Das Ergebnis des Segments Zucker wird durch die flexible Quotenkürzung bei Zucker, die ab Juli 2006 weggefallenen Exporte, gestiegene Energiekosten und die erstmalige Einhebung der Restrukturierungsabgabe negativ beeinflusst.

Diese externen Faktoren werden jedoch durch die im Vorjahr gesetzten Rationalisierungen und Kosteneinsparungen sowie niedrigere Rübenankaufspreise teilweise kompensiert werden können.

Im Segment Stärke rechnet AGRANA im laufenden Geschäftsjahr mit einer um rund 8 Prozent höheren Absatzmenge, wobei das Operative Segmentergebnis des Vorjahres energie- und rohstoffkostenbedingt sowie infolge der niedrigeren Isoglukosepreise nicht erreicht werden kann.

Das Segment Frucht wird zum Operativen Konzernergebnis den größten Beitrag leisten und die durch die Zuckermarktordnung beeinträchtigten Ergebnisse überkompensieren.

Dies zeigt die Richtigkeit der eingeschlagenen Diversifizierungs- und Wachstumsstrategie bei AGRANA. Insgesamt wird der Konzern an das gute Operative Ergebnis des Vorjahres (vor Restrukturierung) anschließen können.

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