Mais – die vielfältigste Kulturpflanze

Zukunftsfit durch Vielfalt: AGRANA ermöglicht breite Rohstoffverwertung in Maisstärkefabrik Aschach

Datum: 28.03.2017

Mais spielt weltweit, in Europa aber auch in Oberösterreich in der  Landwirtschaft eine herausragende Rolle. Mais hat dazu beigetragen, dass in der Landwirtschaft die Spezialisierung Einzug halten konnte: Die Erfolge in der heimischen Tierhaltung sind ganz eng mit der Erfolgsgeschichte des Maisanbaus verbunden. Darüber hinaus eröffnen sich immer breitere Verwertungsmöglichkeiten in der Industrie, die den Mais auch zu einem gefragten industriellen Rohstoff machen.

„Wir haben in Oberösterreich mit der Stärkefabrik Aschach einen auch im internationalen Vergleich beachtlichen Verarbeitungsbetrieb. In vielen Regionen Österreichs und insbesondere auch Oberösterreichs gibt es hervorragende Produktionsbedingungen für  Mais. Diese optimal zu nutzen und gleichzeitig negative Aspekte hintanzuhalten, die der Maisanbau mit sich bringen kann, sehen wir als die Aufgabe der Landwirtschaftskammer. Jedenfalls ist Mais sehr viel besser als sein Ruf. Denn der Bodenerosion oder dem Ausbreiten von Schädlingen kann vorgebeugt werden“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker überzeugt.

Die globale Bedeutung von Mais
In den letzten 15 Jahren ist die globale Maisproduktion von 700 Millionen Tonnen auf über eine Milliarde Tonnen gestiegen. Die EU ist diesem Trend nicht gefolgt, denn mit rund 60 Millionen Tonnen ist die Maisernte in der EU seit langem stabil. Die mit Abstand größten Maisproduzenten sind die USA mit einer Ernte von ca. 380 Millionen Tonnen pro Jahr gefolgt von China (215 Millionen Tonnen) und Brasilien (86 Millionen Tonnen).

Intensive Züchtungsarbeit
Ein wesentlicher Aspekt des globalen Siegeszuges von Mais liegt wohl darin, dass bei keiner anderen Kulturpflanze eine so intensive Züchtungsforschung betrieben wird. Allein in Österreich kommen jedes Jahr etwa 20 neue Sorten auf den Markt. Innerhalb von etwa zehn Jahren wird dadurch das Sortenspektrum völlig erneuert, oder anders gesagt: Es gibt  faktisch keine alten Maissorten und die neuen sind optimal an die klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Regionen angepasst. Erfreulich ist, dass dabei nicht nur die „Global Player“ der Branche den Markt dominieren, sondern dass auch regionale Züchter wie die Saatbau Linz konkurrenzfähig sind.

Mais in Österreich/Oberösterreich
Die klimatischen Voraussetzungen für den Maisanbau in Österreich und Oberösterreich sind gut und die jährliche Maisernte in Österreich beträgt – bei normaler Witterung – ca. zwei Millionen Tonnen. Kritisch sind Jahre mit Sommerhitze und Trockenheit wie 2013 oder 2015. In solchen Jahren brechen die Maiserträge dramatisch ein. „Diese Entwicklung bereitet uns Sorge, da Jahre mit witterungsbedingten Herausforderungen wie Trockenheit aufgrund des Klimawandels häufiger werden“, betont Reisecker.

Erosion und Maiswurzelbohrer
Als Beratungsinstitution ist es der Landwirtschaftskammer OÖ ein besonderes Anliegen, jene Probleme, die einem nachhaltigen Maisanbau schaden, zu lösen bzw. zu mindern. Dies sind in erster Linie die Bodenerosion und der Maiswurzelbohrer. Mais gehört fraglos zu den erosionsgefährdeten Kulturen. Durch den späten Anbau Mitte bis Ende April, die langsame Jugendentwicklung und den späten Bestandesschluss, zu dem die Kulturpflanze  den  Boden vollständig bedeckt, ist Mais erosionsanfällig. Gegenmaßnahmen sind überwinternde, im Regelfall abfrostende Zwischenfrüchte zur Stabilisierung des Bodens, sparsame und schonende Bodenvorbereitung vor dem Anbau und Säverfahren, die eine optimale Erosionsvorsorge bieten. „Die Betonung liegt hier auf dem Begriff ,Vorsorge‘, denn Erosion wird man nie vollständig verhindern können, auch weil Starkregen-Ereignisse aufgrund der klimatischen Veränderungen häufiger werden“, so Reisecker.

Der Maiswurzelbohrer hat den Maisanbau in manchen Gebieten drastisch reduziert. Dieser Schädling ist ein Kollateraleffekt der Erfolgsgeschichte des Maises, denn der Käfer hat sich an die  Kulturpflanze Mais für seine Verhältnisse optimal  adaptiert. Sowohl im Larven- als auch Käferstadium kann er die Maispflanze massiv schädigen. Die Landwirtschaftskammer OÖ setzt in der Beratung ganz klar auf die Fruchtfolge, beobachtet intensiv Entwicklung und Ausbreitung des Schädlings    durch    ein   Monitoring-System und kann so gegensteuern. Bis auf einige wenige Gebiete in Oberösterreich ist der Befall deutlich unter jener Schwelle, wo Schäden zu erwarten sind.
 
Zukunftsfit durch Vielfalt: AGRANA ermöglicht breite Rohstoffverwertung in Maisstärkefabrik Aschach
AGRANA – der internationale Veredler agrarischer Rohstoffe in den Segmenten Zucker, Stärke und Frucht – hat als bedeutender Produzent von kundenspezifischen Stärkeprodukten in Oberösterreich mit seiner Maisverarbeitungsanlage in Aschach/Donau ein wesentliches Standbein. Jährlich werden dort aus rund 400.000 Tonnen Mais eine Vielzahl von unterschiedlichen, hochveredelten Stärkeprodukten für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie auch für technische Anwendungen hergestellt. Die Verarbeitungsmenge in Aschach hat sich enorm gesteigert. Betrug diese 1988 rund 200 Tonnen werden ab Herbst 2017 pro Tag mehr als 1.400  Tonnen Mais verarbeitet.

Die bewährte Partnerschaft mit den bäuerlichen Rohstofflieferanten ist ebenso bezeichnend: AGRANA setzt konsequent auf Vertragsanbau und langfristige Lieferbeziehungen sowie auf natürliche, gentechnikfreie Rohstoffe — eine für alle bei AGRANA verwerteten Maissorten gültige Anforderung. „AGRANA verbindet mit den oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern eine langjährige, sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Für den Rohstoff  Mais  sehen wir in Zukunft insbesondere durch die Verwertung von Spezialmaisen wie Wachsmais oder Bio-Mais weiteres Potenzial. Unsere Spezialitätenstrategie und die immer breiteren Verwertungsmöglichkeiten machen Mais zu einem  wettbewerbsfähigen  Rohstoff“,  betont Dr. Fritz Gattermayer, Vorstandsdirektor der AGRANA Beteiligungs-AG.

Wachsende Bedeutung am Markt erlangen die aus Spezialmais hergestellten Produkte. Ein Schwerpunkt in der Rohstoffbeschaffung liegt für AGRANA aus diesem Grund bei Wachsmais, Bio-Mais, Bio-Wachsmais und ursprungsgarantiertem gentechnikfreiem Mais. Eine weitere Besonderheit ist der bedeutende Produktionsanteil von Nassmais, der von  Ende August bis Anfang Dezember die Rohstoffversorgung im Aschacher Werk sicherstellt und den landwirten durch den Wegfall von Trocknungskosten einen  höheren Deckungsbeitrag ermöglicht. 2016 betrug die Verarbeitungsmenge von Nassmais im Werk Aschach rund 120.000 Tonnen.

Die hohe Marktkonzentration im Stärkesektor erfordert in Europa eine Spezialitätenstrategie, die von AGRANA gezielt umgesetzt wird. „Wir setzen durch unser Know-How auf Stärke- Spezialitäten – etwa für Clean Label Stärken, die nicht chemisch modifiziert sind. Die Gentechnikfreiheit der Produkte oder die Bio-Herkunft werden wir als Wettbewerbsvorteil mehr und mehr nutzen. AGRANA investiert daher in Aschach in Technologien für eine  höhere Veredlung und größere Kapazitäten. Mehr als eine halbe Million Tonnen Mais jährlich sollen künftig verarbeitet werden“, so Dr. Gattermayer abschließend.


Kontakt bei Rückfragen:

AGRANA:
Mag. (FH) Markus Simak, Pressesprecher AGRANA Beteiligungs-AG, Telefon: 01/21137-12084, E-Mail: markus.simak@Remove thisagrana.com

Landwirtschaftskammer OÖ:
Kontakt bei Rückfragen: DI Christian Krumphuber, Tel +43 50 6902-1415, christian.krumphuber@Remove thislk-ooe.at

Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Tel +43 50 6902-1591, elisabeth.frei-ollmann@Remove thislk-ooe.at

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