Stärkemais - Wachsender Absatz für die österreichische Landwirtschaft

Datum: 21.08.2001

Die AGRANA Zucker und Stärke AG vertreibt ihre Produkte großteils im europäischen, aber auch im außereuropäischen Markt.

Der europäische Stärkemarkt ist in den letzten zehn Jahren von 6 auf 8 Millionen Tonnen gewachsen, Experten prognostizieren ein weiteres Wachstum von rund zwei Prozent jährlich.

 

Tonnen 1986 1991 1995 2000 2005 2010
EU-Stärkemarkt 4,560.000 6,554.000 7,119.000 8,634.000 9,634.000 10,913.000


Mit rund 41 Prozent ist Mais gefolgt von Weizen (39 %) und Kartoffeln (20 %) in der EU der Hauptrohstoff für die Stärkegewinnung.

Die Maisstärkefabrik der AGRANA in Aschach hat die Maisverarbeitungskapazität 1996 von 70.000 Jahrestonnen auf 210.000 Jahrestonnen erhöht und wird ab dem Jahr 2002 260.000 Jahrestonnen Mais verarbeiten.

Nach Investitionen von rund 29 Mio. EUR (rund 400 Mio. ATS) in den Jahren 1996 und 1997 hat AGRANA in den Jahren 2000 und 2001 weitere 21 Mio. EUR (rund 290 Mio. ATS) in die Kapazitätserweiterung investiert.

Der österreichische Stärkemarkt von 300.000 Tonnen ist durch die bedeutende Papier-, Fermentations- und Nahrungsmittelindustrie wesentlich größer als es dem Bevölkerungsanteil in der EU entsprechen würde.

AGRANA hat seit EU-Beitritt in der Maisstärkefabrik Aschach die Kapazität nahezu vervierfacht:

 

bis 1996 Maisverarbeitung

rund 70.000 Tonnen p.a.

1996 - 2000 sukzessive Erhöhung  auf 210.000 Tonnen p.a.
ab 2001 Maisverarbeitung 260.000 Tonnen p.a.

Diese Kapazitätserhöhungen sind auch mit erheblichen Absatzsteigerungen für die österreichische Landwirtschaft verbunden. Der zusätzliche Maisbedarf pro Jahr hat sich seit 1996 von 70.000 Tonnen auf jährlich 260.000 Tonnen p.a. erhöht. Dies entspricht einer Maisanbaufläche von 26.000 Hektar. Gemessen an der österreichischen Körnermaisanbaufläche von 170.000 ha sind dies über 15 Prozent, an der Marktleistung 30 Prozent.

Bei einem Netto-Erzeugerpreis von 0,11 €/kg (S 1,55/kg) Mais (auf Basis der letzten Ernte) und einem Körnermaisertrag von 10 Tonnen pro Hektar ergibt sich ein Deckungsbeitrag von rund 643 € (S 8.850,--) pro Hektar.

Die AGRANA Zucker und Stärke AG kontrahiert erntefrischen, ungetrockneten Mais (Nassmais) direkt mit Landwirten in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark sowie Trockenmais mit dem Getreidehandel.

Für die kontinuierliche ganzjährige Versorgung der Stärkefabrik mit Mais ist ein präzises Lager- und Logistiksystem notwendig.

Nassmais mit 25 bis 35 Prozent Feuchte wird während der Erntezeit ohne Zwischenlagerung sofort verarbeitet. AGRANA ist bestrebt, durch ein geeignetes Sortenspektrum früher und später Reifestufen den Zeitraum der Nassmaisverarbeitung auszudehnen, um damit die für die Maislagerung notwendige Trocknung einzusparen.

Qualitative Anforderungen an Mais für die Stärkegewinnung:

  • Zahnmaissorten (die stärkehaltigen Teile liegen an den Seitenflächen und Stärke ist dadurch leichter und effektiver gewinnbar) wird gegenüber Hartmaissorten (Stärke ist über das ganze Korn verteilt) der Vorzug gegeben, da bei diesen die Stärkeausbeute besser ist
  • Der Stärkegehalt muss mindestens 70 Prozent betragen
  • Für eine optimale Verarbeitung ist schonende Trocknung Voraussetzung. Ein Maß dafür ist die Keimfähigkeit der Maiskörner.
  • Der Bruchanteil muss bei Ernte und Transport möglichst gering gehalten werden, weil dieser im Stärkegewinnungsprozess zu Verlusten führt.