Biodiversität

AGRANA startet Pilotprojekt an österreichischen Produktionsstandorten: Fledermäuse als Umweltindikatoren

Ein bedeutendes Handlungsfeld der AGRANA-Nachhaltigkeitsstrategie ist die Ökoeffizienz unserer Produktion.Wie in der AGRANA-Umweltpolitik festgeschrieben ist es unser Ziel, negative Auswirkungen auf die Umwelt an und um unsere eigenen Standorte zu vermindern bzw. zu vermeiden. Im Rahmen dieses Engagements wurde ein Pilotprojekt gestartet, das Fledermäuse als Bioindikatoren für die Umweltqualität an ausgewählten österreichischen Produktionsstandorten nutzt. Ziel ist es, ökologische Auswirkungen zu erfassen und unsere industrielle Produktivität und Verantwortung gegenüber der Umwelt langfristig im Gleichgewicht zu halten.

Warum Fledermaus-Monitoring?

Fledermäuse sind sensible und aussagekräftige Bioindikatoren: Sie reagieren empfindlich auf Umweltveränderungen wie Licht, Lärm und Versiegelung. In Österreich leben 28 gesetzlich geschützte Arten, rund die Hälfte ist auf bewaldete Lebensräume angewiesen. Viele dieser Biotope liegen nahe AGRANA-Standorten – teils in Natura-2000-Gebieten, die nach EU-Richtlinien als besonders schützenswert gelten. Insbesondere in diesen sensiblen Zonen gilt es, unsere Umweltauswirkungen konstant zu minimieren.

Wissenschaftlich fundiertes Monitoring mit modernster Technik

Den Auftakt der Analyse, die über mehrere Jahre hinweg wiederholt werden soll, machte der Standort Pischelsdorf, gefolgt von Gmünd, Tulln, Aschach und Kröllendorf. Erste Ergebnisse zeigen: Besonders die biologischen Abwasserreinigungsanlagen der Werke stellen attraktive Jagdgebiete für zahlreiche Fledermausarten dar – ein positives Signal für die ökologische Qualität der Umgebung.

Zur Aktivitätsmessung nutzt AGRANA Ultraschalldetektoren, die über mehrere Nächte Rufe in 2,2 m Höhe im Bereich von 20–150 kHz aufzeichnen. Die Daten werden per Software in Sonagramme umgewandelt, den Arten zugeordnet und manuell geprüft.

Eine verlässliche Grundlage für Umweltentscheidungen

Das Projekt folgt einem klar definierten Zielsystem:

  • Kurzfristig wird eine ökologische Ausgangslage für alle relevanten Standorte erfasst. Diese liefert Informationen über die Artenvielfalt vor Ort  und hilft dabei, ökologisch besonders wertvolle Bereiche zu identifizieren.
  • Mittelfristig sollen Einflussfaktoren wie Beleuchtung, Versiegelung oder Randflächengestaltung identifiziert werden und entsprechende Anpassungen in unsere Standortplanungen miteinfließen.
  • Langfristig entsteht eine standortübergreifende Datenbank. Mit dieser lässt sich der Einfluss industrieller Prozesse auf angrenzende Schutzgebiete zusätzlich bewerten, um Biodiversität auch in industriell genutzten Räumen zu schützen und gezielt zu fördern.

Mittels der erhobenen Daten schaffen wir eine verlässliche Grundlage für künftige Umweltentscheidungen.