Klimastrategie 2040+

AGRANA bekennt sich zum Ziel des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern in ihren Produktionsaktivitäten (Scope 1+2) bis 2040. Bis 2050 sollen auch Treibhausgasemissionen aus der vorgelagerten Lieferkette (Scope 3) vermieden werden, um über die gesamte Wertschöpfungskette netto CO2-neutral zu wirtschaften. Die Entwicklung von sogenannten Science Based Targets – das sind Ziele, die dem Pariser Klimaabkommen Rechnung tragen – stellt einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt auf dem Weg zur Klimaneutralität dar.

-25 % bis 2025|26

In Umsetzung des bestehenden Klimaschutzplanes für die eigene Produktion, der für die erste Etappe bis 2025|26 eine Treibhausgasemissionsreduktion in der AGRANA-Produktion (Scope 1+2) von 25 % gegenüber dem Basisjahr 2019|20 vorsieht, erfolgten im Berichts­jahr 2021|22 folgende Maßnahmen:

  • das Paket zum Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Quellen, welches mit dem Bezug von externem Grünstrom in Österreich im Geschäftsjahr 2020|21 startete, wurde durch die Installation von Photo-voltaikanlagen auf eigenen Produktionsgebäuden in Österreich ergänzt,
  • Ausstieg aus dem Energieträger Kohle am vorletzten kohlebetriebenen Produktionsstandort der AGRANA-Gruppe, der Zuckerfabrik in Sered‘|Slowakei, der letzte Standort Opava|Tschechien wird spätestens 2025|26 folgen,
  • sowie laufende Energieeffizienzsteigerungsmaßnah­men in allen Geschäftssegmenten

AGRANA verfolgt ein Prinzip der vollständigen Rohstoffverwertung zu Haupt- und Nebenprodukten (v. a. Futter- und Düngemittel). In der Phase ab 2026|27 könnte neben die stoffliche Verwertung auch die energetische Nutzung eiweißarmer Rohstoffreste treten, um alle Rohstoffbestandteile weiterhin vollständig, aber auch im Sinne des Klimaschutzes optimal zu nutzen. In der ungarischen AGRANA-Zuckerfabrik in Kaposvár werden Rübenschnitzel und sonstige Rübenreststoffe bereits seit einigen Jahren zur Biogasproduktion verwendet . Da die energetische Verwertung der Biomasse allerdings zu Lasten der Futtermittelerlöse erfolgt, bedarf es geeigneter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, um sie rentabel umsetzen zu können. Ein umfassendes Emissionshandelssystem, das den CO2-Rucksack jeder Konsumentscheidung im Bereich Ernährung, Wohnen, Mobilität und Freizeitverhalten transparent offenlegt und CO2-intensive Lebensweisen durch ihre höheren Kosten erkennbar macht, ist dringend notwendig, um die Transformation zu einer emissionsarmen Gesellschaft zu schaffen und Unternehmen Investitionsentscheidungen zu erleichtern. In Summe müsste AGRANA nach heutigen Annahmen bis 2040 rund 400 Mio. € investieren, um die in ihrer Produktion bei der Verarbeitung der eingesetzten Rohstoffe entstehenden Treibhausgasemissionen (Scope 1+2) zu vermeiden. 

Im Geschäftsjahr 2022|23 wird AGRANA v.a. für die in ihrer vorgelagerten Wertschöpfungskette entstehenden Emissionen (Scope 3.1 und 3.4), die nicht direkt von ihr beeinflussbar sind, in Zusammenarbeit mit ihren Liefe­ranten und Partnern umfassende, u.a. den Vorgaben von SBTi entsprechende, Treibhausgasemissionsmaß­nahmen erarbeiten, um spätestens 2050 über die ge­samte Wertschöpfungskette netto CO2-neutral zu wirt­schaften.

CDP disclosure 2021

AGRANA veröffentlicht seit 2021 ihre Daten zu Treibhausgasemissionen im Rahmen des „Carbon Disclosure Project“ (CDP). Die globale gemeinnützige Organisation CDP ist die weltweit führende Plattform zur Offenlegung von Umweltdaten von Unternehmen, Regierungen und Kommunen. Im Jahr 2021 haben über 13.000 Unternehmen mit über 64 % der weltweiten Marktkapitalisierung Umweltdaten über das CDP offengelegt. Hinzu kommen mehr als 1.100 Städte, Bundesstaaten und Regionen, die ihre Daten bereitgestellt haben. Damit ist die CDP-Plattform eine der wichtigsten Informationsquellen weltweit, wie Unternehmen und Regierungen den ökologischen Wandel vorantreiben.