Chancen & Her­aus­for­de­run­gen im Bereich Frucht­saftkon­zen­tra­te

Um im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate vegetationsbedingte Ernteunterschiede in den Rohstoffgebieten ausgleichen zu können, wird auch hier weltweit nach neuen Rohstofflieferanten und Regionen gesucht, um möglichst unabhängig agieren und nur die beste Qualität verarbeiten zu können. 

AGRANA strebt im Bereich der Fruchtsaftkonzentrate erfolgreich die Erschließung neuer Rohstoffmärkte an und hat sich die Ausweitung der strategischen Marktposition in neuen Wachstumsmärkten zum Ziel gesetzt. Grundsätzlich besteht das Bestreben, Rohstoffe künftig vermehrt direkt von Landwirten zu beziehen. Im Geschäftsjahr 2018|19 ist AUSTRIA JUICE dem Sustainable Juice Covenant, einer globalen Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat die Beschaffung, Produktion und den Handel mit frucht- und gemüsebasierten Säften, Pürees und Konzentraten bis zum Jahr 2030 100% nachhaltig zu gestalten, beigetreten.

Unterstützung ungarischer und polnischer Apfelanbauer

Derzeit unterhält AUSTRIA JUICE zwei Projekte direkter Abnahme von Anbauern. In Ungarn unterstützt AUSTRIA JUICE seit dem Jahr 2000 lokale Landwirte beim Anbau resistenter Apfelsorten, für deren Kultivierung rund 60 % weniger Pestizide notwendig sind als beim Anbau konventioneller Sorten. Neben finanzieller Unterstützung für die Neupflanzung der Bäume sowie laufender Beratung über die Vegetationsperiode erhalten die Bauern auch Abnahmegarantien. 2007 wurde ein weiteres Projekt mit Vertragsanbau in Polen gestartet. Aus diesen beiden Projekten stammten im Geschäftsjahr 2022|23 erntebedingt rund 11 % der weltweit von AUSTRIA JUICE verarbeiteten Äpfel für die Produktion von Apfelsaftkonzentrat. 

SAI FSA Ergebnisse in Ungarn & Polen

Im Bereich des Vertragsanbaus bedient sich AUSTRIA JUICE des von der SAI Platform angebotenen FSA-Frage­bogens zur Dokumenta­tion nachhaltiger Umwelt- und Sozialkriterien auf ihren Lieferbetrieben. Im Geschäftsjahr 2020|21 unter­zogen sich nach Vorgaben der SAI Platform ausgewählte ungarische Re-Sorten Vertragslieferanten von Äpfeln wieder der verpflichtenden Beantwortung des FSA-Frage­bogens und den externen Audits. 2020|21 beant­worteten erstmals auch ungarische Vertragslieferanten von Sauerkirschen, Holunder und Karotten den FSA-Fragebogen und wurden auf dessen Basis auch exter­nen Audits unterzogen.

Damit darf AUSTRIA JUICE nach SAI-Vorgaben für alle genannten Rohstoffkategorien von ungarischen Vertragslieferanten für drei Jahre mindestens FSA Silber-Status ausloben, für einige sogar Gold-Status. Im Geschäftsjahr 2018|19 wurde der FSA-Fragebogen inklusive externer Verifizierung auch bei den Vertragsanbauern von resistenten Apfelsorten in Polen zum Einsatz gebracht. Im Berichtsjahr 2021|22 erfolgte die Re-Verifizierung der polnischen Lieferbe­triebe für resistente Apfelsorten sowie auch anderer Direkt­lieferanten von Äpfeln und diversen Beeren. Auf Basis der Ergebnisse darf AUSTRIA JUICE für alle polnischen Re-Sorten-Vertragslieferanten mindestens FSA Silber-Status ausloben.

Daneben darf im Rahmen des Benchmarkings der FSA-Anforderungen gegenüber den nationalen Gesetzge­bungen von z.B. Polen, Spanien und Ungarn in Kombi­nation mit einer Zertifizierung nach dem Global GAP-Standard FSA Silber-Status Äquivalenz ausgelobt werden. In Summe kann AUSTRIA JUICE damit nach der Berechnungsmethodik des Sustainable Juice Covenant, basierend auf der jeweiligen Saftstärke nach der Euro­pean Fruit Juice Association (AIJN), für rund 33 % (Vor­jahr: 36 %) ihrer verarbeiteten Rohstoffmenge mindes­tens FSA Silber-Status ausloben.