Umwelt- und Sozialkriterien in der Beschaffung

Konsumenten kaufen bei Nahrungs- und Genussmitteln immer bewusster ein.

Auch die Lebensmittelindustrie muss daher Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung berücksichtigen und setzt bevorzugt auf Partner, die diese erfüllen.

Bei der Beschaffung agrarischer Rohstoffe und Vorprodukte setzen wir bei AGRANA daher konsequent auf die Sicherstellung und Dokumentation von Nachhaltigkeitsaspekten.  

AGRANA Grundsätze der Beschaffung agrarischer Rohstoffe und Vorprodukte

In den Grundsätzen für die Beschaffung von agrarischen Rohstoffen und Vorprodukten sind einerseits soziale Mindeststandards, mit Referenz auf den AGRANA-Verhaltenskodex, und andererseits Umweltkriterien definiert, die AGRANA als relevant für die nachhaltige Produktion der von ihr eingesetzten agrarischen Rohstoffe betrachtet.

Die Grundsätze sehen weiters unterschiedliche Wege der Erfüllung dieser Nachhaltigkeitskriterien durch die Lieferanten, angepasst an die Integrationstiefe des jeweiligen Rohstoffbeschaffungsmodells, vor. Sie sind Teil der individuellen Verträge mit Vertragsanbauern und sonstigen Rohstofflieferanten.  

Sustainable Agriculture Initiative Platform

Die Kooperation mit Vertragsanbauern hat für AGRANA einen besonderen Stellenwert, da sie uns die einzigartige Möglichkeit bietet, gemeinsam an der Verbesserung von Umwelt- und Sozialstandards in der Produktion der schließlich von uns verarbeiteten Rohstoffe zu arbeiten. In diesem Sinne engagieren wir uns seit 2014 auch als Mitglied der Sustainable Agriculture Initiative Platform (SAI Platform).

Die SAI Platform bietet industriellen Veredlern landwirtschaftlicher Rohstoffe wie AGRANA hilfreiche Instrumente v.a. zur Evaluierung und Dokumentation der Einhaltung guter Umwelt- und Sozialkriterien in der agrarischen Lieferkette bzw. zum Vergleich der Wertigkeit unterschiedlicher Nachweise bzw. internationaler Zertifizierungen an.

Das Basisinstrument stellt dabei immer das von SAI Platform erstellte Farm Sustainability Assessment (FSA) dar. Dieses wird mit Hilfe eines Fragebogens, welcher aus 109 Fragen zu allen für die Nachhaltigkeit relevanten Themenschwerpunkten wie Betriebsführung, Arbeitsbedingungen (inklusive Fragen zu Kinder- und Zwangsarbeit), Boden- und Nährstoffmanagement oder Pflanzenschutz besteht, durchgeführt. Je nach Erfüllung der unterschiedlichen Kriterien erhält der Betrieb eine Nachhaltigkeitsbewertung mit dem Status „Gold“, „Silber“, „Bronze“ oder „Noch nicht Bronze“.

Zusätzlich zur direkten Anwendung des FSA stellt die SAI Platform ein umfassendes Benchmarking-System zur  Verfügung, das gewährleistet, dass landwirtschaftliche Betriebe, die schon über einschlägige Zertifizierungen (z. B. Global GAP, Rainforest Alliance, Bonsucro etc.) verfügen oder an unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsprogrammen teilnehmen, eine FSA-Äquivalenz erhalten, was den Kontrollaufwand maßgeblich reduziert. Die geprüfte Einhaltung nationaler gesetzlicher  Vorgaben oder die Zertifizierung nach internationalen bzw. unternehmens-spezifischen Standards sowie die externe  Verifizierung der betrieblichen Selbstauskünfte im Rahmen des FSA unter Einhaltung der Regeln des SAI Implementation Framework ermöglicht landwirtschaftlichen Produzenten und der verarbeitenden Industrie die Auslobung des jeweiligen FSA-Nachhaltigkeitsstatus im B2B-Bereich. 

Die externe Verifizierung des FSA-Nachhaltigkeitslevels der AGRANA-Kontraktlandwirte unterliegt einem dreijährigen Zyklus, der mit dem Jahr 2017 begann. Im Geschäftsjahr 2020|21 fanden in allen AGRANA Segmenten Re-Verifizierungsaudits statt. Die nächste Verifizierung nach der neuen Systematik FSA 3.0 findet planmäßig im Geschäftsjahr 2023|24 statt.

Weiterführende Informationen zu SAI