Zuckerproduktion

Wir streben bei allem, was wir tun, nach hervorragender Unternehmensleistung. 

Für die Versorgung unserer Produktionsstätten mit Zuckerrüben setzen wir auf langfristige Partnerschaften mit Landwirtinnen und Landwirte vor Ort, von denen alle profitieren. Deshalb sehen wir uns verpflichtet, schon heute faire Preise für Rüben zu zahlen, ständige Innovationen zu schaffen, um den Rübenanbau zu sichern, und die Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen, sodass wir die Rübenversorgung steigern und unsere Fabriken auslasten können.

Regionale Produktionsstätten und kurze Wege zu unseren Lieferantinnen und Lieferanten und Kundinnen und Kunden sind ein Schlüsselelement unserer Wertschöpfungsstrategie. ​Unsere Stärke als AGRANA Zucker liegt in unserer Erfahrung: Wir wissen genau, wie wir Zucker effizient produzieren, einlagern und ausliefern. Noch etwas wissen wir aus Erfahrung: Wir können mehr tun. Wir werden die Fähigkeit, uns ständig zu verbessern, nutzen, um noch effizienter zu produzieren und so unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.  

#ResponsibilityInGrowth

Zucker aus heimischen Zuckerrüben

Zucker, genauer gesagt Saccharose, wird in Europa aus der einheimischen Zuckerrübe gewonnen. Dabei wird aus gesäuberten und zerkleinerten Zuckerrüben gewonnener und in mehreren Prozessstufen gereinigter Saft so lange eingedickt, bis daraus Zucker auskristallisiert.

Es werden hierbei keinerlei Zusatzstoffe zugeführt. Durch mehrmaliges Umkristallisieren wird der Zucker gereinigt und man erhält reine, klare Kristalle, die durch die Lichtstreuung weiß erscheinen. Der Saccharosegehalt dieser Kristalle liegt bei annähernd 100%. Zucker ist also ein hochreines Lebensmittel, das bei sachgemäßer Lagerung nahezu unbegrenzt haltbar ist. Er ist ein Kohlenhydrat in seiner reinsten Form und damit für unser Leben von besonderer Bedeutung. Erfahren Sie mehr über die Zuckergewinnung.

Die kleinste Zuckerfabrik

DIE ZUCKERRÜBE (Beta vulgaris saccharifera)

ist eine zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gehörende zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr der Wachstumsphase bildet sich der Wurzelkörper, die so genannte „Rübe“, die für die Zuckergewinnung verwendet wird. In der Wachstumsphase des zweiten Jahres kommt es zur Blüte und zur Entstehung von Samen. Dazu wird der in der Wurzel gespeicherte Zucker benötigt. Von den zuckerhaltigen Pflanzen (Zuckerrübe & Zuckerrohr) ist die Zuckerrübe mit einem Zuckeranteil von 16 bis 20 % die ergiebigere. Ihr Wasseranteil beträgt rund 75 %.

RÜBENBLÄTTER

Aus dem Kohlendioxid der Luft, dem Wasser und dem Erdreich erzeugt die Zuckerrübenpflanze mit Hilfe der Sonnenenergie und des Chlorophylls ihrer grünen Blätter Zucker. Man nennt diesen Vorgang „Photosynthese“. Die Zuckerrübenblätter verbleiben bei der Ernte am Rübenfeld.

RÜBENKOPF

Der Rübenkopf ist die gemeinsame Basis der Blätter und enthält sehr viele Nicht-Zuckerstoffe. Er wird daher bei der Ernte entfernt.

RÜBENWURZEL

Der durch die Photosynthese entstandene Zucker wird in der Wurzel der Zuckerrübe gespeichert. An hellen Stellen ist der Zuckergehalt besonders hoch, an dunklen geringer.

Erzeugte Produkte

Zucker ist vielseitig! Unsere Zuckerprodukte – ob aus konventionellem Anbau oder in Bio-Qualität - werden in der Lebensmittelindustrie und anderen Branchen verwendet oder über den Lebensmitteleinzelhandel an den Endverbraucher verkauft. Daneben erzeugen wir auch Futter für die Tierzucht und Dünger für die Landwirtschaft.

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Die Stationen der Zuckergewinnung

Lagerung

Die Zuckerrüben werden nach einer ersten Wäsche und einer Zwischenlagerung im Rübenbunker der Verarbeitung zugeführt

 

1. Schnitzelgewinnung

Schneidemaschinen zerkleinern die Rübe in streifenförmige „Schnitzel“, die einen Zuckergehalt zwischen 16 und 20 Prozent aufweisen.

 

2. Saftgewinnung

Der Zucker wird aus den Schnitzeln durch heißes Wasser (ca. 70 Grad Celsius) im Gegenstrom – die Schnitzel werden gegen den Wasserstrom von unten nach oben befördert – herausgelöst (Extraktion). Der Rohsaft entsteht. Er enthält rund 98 Prozent des in der Rübe enthaltenen Zuckers sowie organische und anorganische Inhaltsstoffe (so genannte „Nicht-Zuckerstoffe“) aus der Rübe.

3. Saftreinigung

Die Nicht-Zuckerstoffe im Rohsaft werden durch die natürlichen Stoffe Kalk und Kohlensäuregas, die im eigenen Kalkofen erzeugt werden, gebunden und ausgefällt.


4. Filtration

Die ausflockbaren unlöslichen Nicht-Zuckerstoffe und der Kalk werden in Filteranlagen abfiltriert. Das Filtrat wird als Dünnsaft, der Filterrückstand als Carbokalk bezeichnet. Dieser stellt ein wertvolles Bodenverbesserungsmittel dar, das den Feldern wieder zugeführt wird.


5. Safteindickung

Der Dünnsaft wird in einer mehrstufigen Verdampfung eingedickt. Es entsteht Dicksaft. Für die Zuckergewinnung werden große Energiemengen benötigt, die durch den Betrieb eines eigenen Kraftwerks gedeckt werden. Der in Hochdruckkesseln erzeugte Dampf dient in Turbogeneratoren zur Eigenstromerzeugung. Der Turbinenabdampf wird als Prozessdampf (Kraft-Wärme-Kopplung) zur Beheizung der Verdampfstation eingesetzt.

6. Kristallisation

Der Dicksaft wird in den Kochapparaten unter Vakuum weiter eingedickt. Die Kristallisation wird durch Hinzufügen („Impfen“) von fein vermahlenem Zucker ausgelöst. Durch weiteres Eindicken wachsen die Kristalle bis zur gewünschten Korngröße.

7. Zentrifugieren

Die Zuckerkristalle werden durch Zentrifugieren vom Sirup getrennt. Der abgetrennte Sirup wird noch zwei weiteren Kristallisationsstufen unterzogen.


8. Zucker

Der so gewonnene reine kristallklare Zucker erscheint durch die Lichtstreuung in den Kristallen weiß. Weißzucker hat einen Saccharosegehalt von mindestens 99,7 Prozent. Der Rest ist de facto Feuchtigkeit.

9. Zuckertrocknung & Abpackung

Weißzucker wird im Luftstrom getrocknet, gekühlt und in Silos gelagert. In vielfältigen Formen, haushalts- oder industriegerecht abgepackt, tritt der Zucker als wichtiges Nahrungs- und Genussmittel seinen Weg zum Verbraucher an. 

10. Nebenprodukt: Melasse

Der abgetrennte Sirup der letzten Kristallisationstufe wird als Melasse bezeichnet. Die Melasse enthält den nicht auskristallisierbaren Zucker (6 bis 9 Prozent des Zuckers aus der Rübe) und die aus den Rüben stammenden löslichen Nicht-Zuckerstoffe. Sie stellt einen hochwertigen Rohstoff für die Backhefe- und Futtermittelindustrie sowie für die Alkoholerzeugung dar.

 

11. Nebenprodukt: Schnitzel

Die im Extraktionsturm ausgelaugten Schnitzel werden nach mechanischer Abpressung und nach Zugabe von Melasse in Trockentrommeln getrocknet, danach pelletiert (gepresst) und als Futtermittel verkauft.

Ökologische Nachhaltigkeit bei AGRANA